Vidal: Ein Wunderwerk für den FC Barcelona

von Redaktion

Von Elisabeth Schlammerl

München – Arturo Vidal hatte viel Zeit in diesem Sommer, sich mit der Zukunft zu beschäftigen. Der Konkurrenzkampf im Mittelfeld des FC Bayern würde nach der Verpflichtung von Leon Goretzka und Renato Sanches’ Rückkehr noch größer werden. Und vielleicht spürte er, dass die Bayern nichts dagegen haben würden, ihn abzugeben. Die Zeit war also reif für einen Wechsel.

Fast wäre er bei Inter Mailand gelandet, in der vergangenen Woche schien der Transfer kurz vor dem Abschluss, aber am Ende machte der große FC Barcelona das Rennen. Er erhält beim spanischen Meister einen Dreijahresvertrag und bringt den Bayern angeblich eine Ablösesumme von rund 18 Millionen Euro.„Ich habe die Zeit in München sehr genossen“, ließ der Profi über den FC Bayern mitteilen. Drei Jahre hat Vidal, der auch abseits des Platzes immer wieder für Eskapaden sorgt, beim FC Bayern gespielt, ist dreimal Deutscher Meister geworden und einmal Pokalsieger.

In seiner neuen Heimat hatten ihn die Medien bereits gefeiert schon bevor er überhaupt in der katalanischen Hauptstadt ankam. Die Zeitung „El Mundo“ bezeichnete Vidal dabei als „körperliches Wunderwerk“. Der Spieler mit dem Spitzenamen „Krieger“ soll in Barcelona „Energie ins Mittelfeld“ bringen, wie Trainer Ernesto Valverde hofft. Vidal sei „ein bisschen anders“ als der Rest des Teams. Im Mittelfeld des FC Barcelona tummeln sich vor allem Künstler mit Lionel Messi an der Spitze, aber ein Raubein, einen dynamischer Antreiber wie es Vidal ist, haben die Katalanen eben bisher nicht in ihren Reihen.

Auch Pep Guardiola, der Trainer aus der Barcelona-Schule, hatte einst in Münche nach anfänglicher Skepsis eingesehen, dass ein Energiebündel mit der Wucht und dem Kampfgeist Vidals die ideale Ergänzung ist sein kann für Ensemble voller Ästheten. 124 Pflichtpartien hat er für die Münchner seit 2015 bestritten, und es wäre wohl einige mehr gewesen, hätten ihn nicht immer wieder größere oder kleinere Blessuren gebremst.

Die Verletzungsanfälligkeit und das für einen Fußball-Profi doch schon reife Alter von 31 Jahren dürfte die Bayern bewogen haben, Signale auszusenden, Vidal bei einer interessanten Ablösesumme ziehen lassen würde.

Die Verjüngung der Mannschaft gehört zu den wichtigsten Aufgaben des neuen Bayern-Trainers Niko Kovac in den nächsten Jahren, und nach Vidals Abschied gibt es mit Ausnahme der beiden älteren Herren auf den Außenpositionen, Franck Ribery und Arjen Robben, im Mittelfeld keinen Spieler mehr, der älter als 29 ist. Allerdings auch keinen „Krieger“ mehr.

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