Glasgow – Tina Punzel ist am Schlusstag der European Championships zum dritten Mal auf das EM-Podest gesprungen und hat ihren Medaillensatz komplettiert. Die 23-Jährige sicherte sich im Synchronspringen vom 3-m-Brett mit ihrer erst 17 Jahre alten Partnerin Lena Hentschel mit 286,80 Punkten Silber hinter den Italienerinnen Elena Bertocchi/Chiara Pellacani (289,26). Bronze ging an Nadeschda Baschina/Kristina Ilinych (282,90) aus Russland. Es war bereits das achte Edelmetall, das die Wasserspringer für den Deutschen Schwimm-Verband (DSV) im Royal Commonwealth Pool von Edinburgh einflogen.
„Ich wollte gut aufhören. Dass es so gut war, ist super geil“, sagte Punzel nach getaner Arbeit: „Es hätte nicht viel besser sein können, das ist eine fast optimale Ausbeute. Ich denke, ich werde immer gerne an Glasgow zurückdenken.“ Die Dresdnerin hatte zuvor bereits Bronze im Einzel-Wettbewerb und Gold im gemischten Synchronspringen mit dem Berliner Lou Massenberg gewonnen.
Die Männer konnten dann wenig überraschend nicht mehr nachlegen. Zum Abschluss hatten Timo Barthel und Florian Fandler als Achter (408,25) und Elfter (364,40) im Einzelfinale vom Turm wie erwartet keine Chance auf einen weiteren Podestplatz. Beim Sieg des Russen Alexander Bondar (542,05) fehlten mehr als 70 Zähler zu Bronze.
Bundestrainer Lutz Buschkow zog nach einmal Gold, zweimal Silber und fünfmal Bronze aber auch so eine überaus positive Bilanz. „Es war eine sehr erfolgreiche EM“, sagte er, „insgesamt neun Athleten kehren mit einer Medaille zurück, das sind 75 Prozent der Mannschaft. Es ist eine Steigerung gegenüber Kiew 2017. Wir gehören zu den Top-Drei-Nationen in Europa.“
Debei hatten die deutschen Wasserspringer in Schottland auf einen ihrer Verlässlichsten gar nicht nicht wie gewohnt zählen können. Rekord-Europameister Patrick Hausding war nach großen Verletzungsproblemen und enormem Trainingsrückstand am Ende froh, mit Bronze im 3-m-Synchronspringen nicht ganz leer ausgegangen zu sein.
„Wir waren ein starkes Team, das sich in der schwierigen Ausgangsposition toll geschlagen hat“, sagte Buschkow und blickte schon einmal vorsichtig auf Tokio 2020: „Mit dem Erfolg gehen wir optimistisch in die Olympia-Vorbereitung.“