Ungeschlagen, aber fix und fertig

von Redaktion

Auch wenn es gut läuft: Die SpVgg Unterhaching bekommt die Brutalität der 3. Liga zu spüren – Nach Totocup in die Pause

VON KLAUS KIRSCHNER

Unterhaching – Höchsten Unterhaltungswert hatte die Drittliga-Partie zwischen der SpVgg Unterhaching und Hansa Rostock. Nach der packenden Schlussphase lagen die Nerven in beiden Lagern blank. Aber anders als in Cottbus, als die Hachinger noch in der Nachspielzeit das 2:2 kassierten, reichte es am Samstag im Sportpark zum 2:1-Heimsieg gegen einen der erklärten Aufstiegsaspiranten. So konnten die Hachinger dann sogar die vorübergehende Tabellenführung feiern, was Präsident Manfred Schwabl aber nur am Rande interessierte: „Jetzt haben wir schon vier spannende Spiele abgeliefert und sind noch ungeschlagen. Diese 3. Liga ist brutal, aber man sieht: Wir leben von der spielerischen Qualität, da entwickelt sich etwas – und manchmal braucht man ebern auch etwas Glück“.

Trainer Claus Schromm rotierte wieder ein wenig, so rückten diesmal Sascha Bigalke und Kapitän Seppi Welzmüller in die Anfangsformation. Die vielen Rostocker Fans unter den rund 4500 Zuschauern konnten sich über eine starke, aber torlose Anfangsphase von Hansa freuen. Doch nach einer halben Stunde wendete sich das Blatt, nach drei Großchancen binnen einer Minute schlug der Hachinger Torjäger zu: Stephan Hain köpfte nach glänzender Vorarbeit von Rückkehrer Lucas Hufnagel zum 1:0 ein (30.).

„In der zweiten Halbzeit haben wir dann die Bälle zu schnell verloren, aber der Fußballgott meinte es gut mit uns“, kommentierte Schromm das Geschehen nach der Pause.

Die Rostocker entwickelten einen Dauerdruck, die Hachinger versuchten, sich mit Kontern zu befreien. Diese Taktik ging in der 72. Minute aus: Da gelang Eigengewächs Luca Marseiller, der wegen eines Kreuzbandrisse ein Jahr hatte pausieren müssen, mit einem Traumtor in den Winkel das 2:0. Anschließend belagerten die Kicker von der Ostsee pausenlos den Hachinger Strafraum. In der 87. Minute machte Williams mit dem Rostocker Anschlusstreffer den Krimi perfekt – in der langen Nachspielzeit hatten die Gäste mehrfach die Chance zum Ausgleich.

„Der Lucas hat uns diesmal mit Superparaden im Spiel gehalten“, lobte Trainer Schromm seinen Torhüter Lucas Königshofer, der sich die Note eins verdiente. Dem Österreicher galten am Ende die Ovationen des Publikums, er blieb aber ganz cool: „Sicher müssen wir abgeklärter werden, aber wir haben die Qualität, jeden Gegner in der 3. Liga zu schlagen“, sagte er. Schromm zog eine erste Zwischenbilanz: „Der Tabellenplatz ist nicht so wichtig, aber wir haben jetzt acht Punkte aus vier Spielen geholt, da kann man von einem guten Start sprechen“.

Für die Hachinger geht es bereits am Mittwoch (16.00 Uhr) im bayerischen Totocup beim FC Emmering weiter, danach wird es eine zehntägige Pause geben. „Die Jungs sind fix und fertig“, meinte Schromm nach den vier nervenaufreibenden Partie in der 3. Liga.

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