Bayerns Start in die 56. Saison

Es lebe der Zentralfriedhof

von Redaktion

Es war ein heikler Gegner, der dem FC Bayern da zum Start in die 56. Bundesligasaison zugeteilt wurde: Hoffenheim. Am ausgefuchsten Julian Nagelsmann haben sich sogar schon der womöglich noch ausgefuchstere Pep Guardiola und Altmeister Carlo Ancelotti vergeblich versucht.

Ein schöner Kniff also der Kalenderplaner, angesichts einer Spielzeit, bei der eh alle davon ausgehen, dass am Ende die Münchner auch unter Niko Kovac wieder Meister sein werden, dem FC Bayern ausgerechnet gleich zum Beginn einen Stolperstein unterzujubeln. Dass es halt wenigstens keinen Start-Ziel-Sieg gibt, den Todesstoß für spannende Wettkämpfe. Leipzigs Coach Ralf Rangnick hatte angesichts der immer dramatischer werdenden Schieflage in der Bundesliga sowieso schon geunkt, man könnte bald auf dem „Friedhof der Erinnerungen“ landen. Nix mehr los in Fußball-Deutschland. Nach dem 3:1 am Freitagabend in der Allianz Arena lässt sich nun wenigstens sagen: Auch wenn ein Straucheln des FC Bayern wohl weiter eine Illusion bleiben wird – Stimmung kam in der Partie durchaus auf. Ein kleines Lebenszeichen, irgendwie.

„Es lebe der Zentralfriedhof“, sang Wolfgang Ambros einst – es wird aber nun natürlich noch weiter zu beobachten sein, ob die Stimmung trotz allem einen makabren Beiklang behält – wegen der Bayern-Dominanz, und auch wegen des Videobeweises, der zum Ligastart mal wieder für aufgewühlte Emotionen gesorgt hat. Es lebe der Zentralfriedhof Bundesliga – Stimmung ist nämlich schon, zum Auftakt am Ende war sie sogar ganz wunderbar lebendig.

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