Mit starkem Finish zum Sieg

von Redaktion

Der FC Bayern schlägt in einer turbulenten Partie die TSG Hoffenheim etwas glücklich 3:1

VON ELISABETH SCHLAMMERL

München – Gut begonnen und stark aufgehört, nur dazwischen hat der FC Bayern bei der Saisoneröffnung gegen die TSG 1899 Hoffenheim nicht überzeugen können. Es reichte für die Münchner im ersten Bundesligaspiel aber trotzdem zu einem 3:1-Sieg. Die Kraichgauer sind zwar ein gern gesehener Gast in der Allianz Arena, es war dies der achte Triumph im achten Heimspiel gegen die TSG, aber sie sind meist auch sehr unangenehm, vor allem seit Julian Nagelsmann auf der Trainerbank sitzt. Dieses Mal haben die Bayern nach Thomas Müllers Führung (23.) und den Ausgleich durch Adam Szalai (58.) lange um den Sieg bangen müssen, erst ein Schlussspurt mit den Treffern von Robert Lewandowski (82.) und Arjen Robben (90.) sicherten einen perfekten Saisonstart. „Es war eine Energisleistung“, sagte Müller, „das 3:1 nehmen wir mit.“

Die Bayern, die mit Jerome Boateng und Kingsley Coman statt Mats Hummels und Arjen Robben begannen, starteten druckvoll in die neue Bundesliga-Saison, kamen aber zunächst zu keinen klaren Chancen. Die beste in dieser Anfangsphase resultierte aus einem Querschläger, der nach einer Ecke bei Boateng landete. Beim Flachschuss des Innenverteidigers blieb der Ball allerdings an einem Hoffenheimer Abwehr-Bein hängen (12. Minute). Die nächste Gelegenheit bot sich elf Minuten später. Joshua Kimmich trat eine Ecke von der linken Seite in die Mitte, dort lauerte Müller ziemlich alleine und köpfte zum 1:0 ein (23.).

Das Spiel der Bayern war in dieser ersten Halbzeit nicht mehr zu vergleichen mit dem pomadigen Spiel im Pokal. Vor allem Franck Ribery überzeugte mit Spiellust und großem Eifer, nicht nur auf der linken Außenbahn, sondern er tauchte auch auf anderen offensiven Positionen auf. Sein Pendant auf der anderen Seite, Coman, musste den Gegner nicht mit Positionswechsel verwirren, er tat dies mit hohem Tempo. Die Hoffenheimer wussten sich immer häufiger nur mit Fouls zu wehren, nicht nur bei Coman, den es allerdings am schlimmsten erwischte, als Nico Schulz rüde ihn umgrätschte und er ausgewechselt werden musste (45.). Schiedsrichter Bastian Dankert zeigte dem Hoffenheimer dafür nur Gelb.

Robben übernahm die Position auf der rechten Seite, agierte nicht mit so viel Schwung, aber dafür mit altbewährten Tricks. Als er in der 54. Minute nach innen zog und abschloss, verpasste der Ball nur knapp das Ziel. Es wäre eine hochverdiente 2:0-Führung gewesen, aber stattdessen stand es auf einmal 1:1 (58.). Die Münchner hatten die Übersicht verloren, als der Gegner sich über die rechte Seite bis zum Strafraum durchkombinierten, erst recht Boateng, der gegen Adam Szalai schlecht aussah und den Hoffenheimer entwischen ließ. Szalai ließ Manuel Neuer keine Chance.

Es dauerte eine Weile, bis sich die Bayern von diesem kleinen Schock erholten. Sie bemühten sich, die Partie zu kontrollieren, doch Hoffenheim war nun die forschere Mannschaft, wenngleich ohne große Torgefahr auszustrahlen. In der 78. Minute nahm die Partie noch einmal Fahrt auf. Nach umstrittenem Elfmeterpfiff (angebliches Foul an Ribery) parierte Baumann zunächst Lewandowskis Elfmeter, aber Robben traf im Nachschuss. Da der Niederländer aber zu früh in den Strafraum gelaufen war, durfte Lewandowski noch einmal antreten, machte es dieses Mal und traf zum 2:1 (82.). „Für mich ist das kein Elfmeter, Ribery springt doch eine halbe Stunde vorher“, sagte Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann. Auch sein Kollege Niko Kovac meinte: „Ich hätte den Elfer nicht gegeben.“

Kurz darauf traf Robben wieder, aber auch dieses Mal schritt der Videoassistent ein und erkannte den Treffer wegen Handspiels von Thomas Müller ab. Im dritten Versuch klappte es: In der 90. Minute traf Robben zum 3:1.

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