München – Zwei von sechs Spieltagen in der Vorrunde der Champions Hockey League sind gespielt, der EHC München hat in beiden Partien Heimrecht gehabt, und obwohl noch eine Strecke von vier Spielen, drei von ihnen auswärts, vor ihm liegt, lässt sich sagen: Der Deutsche Meister hat gute Chancen aufs Erreichen Achtelfinals.
Denn es war ein Schlüsselspiel, das er am späten Sonntagnachmittag vor 2430 Zuschauern in der Olympia-Eishalle gewann: 5:1 (0:0, 2:0, 3:1) gegen TPS Turku. Somit sind die Verhältnisse in der Münchner Gruppe schon ein wenig geordnet: Sechs Punkte haben der EHC und die Malmö Redhawks (am Freitag 8:4 gegen Turku, gestern 4:1 gegen Yunost Minsk), bei null stehen die Clubs aus Weißrussland und Finnland.
Der EHC München hatte am Freitag gegen die biedere Truppe aus Minsk (spielt nicht in der großen Kontinental Hockey League, sondern in der weißrussischen Liga) einige defensive Aussetzer gehabt und nur 4:3 gewonnen, gegen TPS Turku, vorige Saison Zweiter der Hauptrunde und Halbfinalist in der finnischen Liga, agierte Don Jacksons Team viel konzentrierter und näherte sich der Souveränität an, die man ihm aus der Deutschen Eishockey-Liga kennt. Turku ist ein Gegner von Format, bestückt mit überwiegend einheimischen Kräften plus zwei Amerikanern, einem Norweger und einem Dänen. Finnland stellt mit JyP Jyväskylä auch den Meister der Champions League, die in den bisherigen vier Austragungsjahren von den nordeuropäischen Mannschaften dominiert wurde.
Die Champions League kommt – wie die Kritiker zurecht anmerken – früh, bevor die nationalen Ligen loslegen; deshalb fühlt sie sich zu sehr nach Vorbereitung an. München versteht es aber, das Einspielen für die DEL mit den Ambitionen auf internationalem Eis zu verbinden. Ein Gerüst hat der EHC ja vom Vorjahr noch stehen, es geht darum, herauszufinden, welche Rolle die Neuzugänge spielen können.
Erster Zwischenstand: eine gute. Mark Voakes (aus Wolfsburg) ist der Technik-Blickfang, er schlängelte sich bereits in der 2. Minute erstmals durch die Reihen von TPS. Justin Shugg (zuletzt Köln) spielt kluge Pässe, John Mitchell (Nürnberg, dazu viel NHL-Erfahrung) schafft Räume, und Trevor Parkes (aus Augsburg) fackelt nicht lange, wenn er den Puck vor dem Schläger hat. Parkes, Shugg und Mitchell bildeten mit Mads Christensen und Derek Joslin die Powerplayreihe, die fünfmal zuschlug (Christensen 23., 45., 60., Parkes 36., Shugg 46.). Ein Sternstunden-Spiel dieser einen Überzahl-Formation. Powerplay-Quote des EHC: 63 Prozent. Von Turku war immer weniger zu sehen, Münchens Torhüter Danny Aus den Birken wurde nur einmal bezwungen – in TPS-Überzahl.
Kommendes Wochenende hat der EHC noch einmal Champions-League-Aufgaben zu erledigen. Diesmal aber auswärts: in Turku (Donnerstag) und Minsk (Sonntag).