Unterhaching – Damit hatten die kühnsten Optimisten nicht gerechnet, nach sechs Spieltagen steht die SpVgg Unterhaching an der Tabellenspitze der 3. Liga – ungeschlagen. Am Samstag schickte das Team von Trainer Claus Schromm den Zweitliga-Absteiger Eintracht Braunschweig mit dem 3:0-Heimsieg auf den letzten Tabellenplatz. Während die Hachinger ihre Leistung euphorisch feierten, herrschte bei den Niedersachsen miese Stimmung, die mitgereisten Fans pöbelten gegen die eigene Mannschaft und den ratlosen Trainer Henrik Pedersen.
„Jetzt wird die Brust natürlich noch breiter und wir freuen uns über den ersten Platz“, meinte Trainer Schromm, dem das 1:0 durch Luca Marseiller in der 15. Minute besonders gefiel: „Das war ein toller Konter.“ Der Ball lief über fünf Stationen, die desolate Braunschweiger Abwehr konnte über die Spielkunst des Kontrahenten nur staunen. Doch dann verloren die Gastgeber etwas den Faden, was dem Coach überhaupt nicht gefiel: „Da haben wir dann nur noch geträumt und gehofft, in der Pause habe ich die Mannschaft aufgefordert wieder mehr Mut zu zeigen und dann hat es wieder geklappt“.
Schon in der 51. Minute hämmerte Torjäger Stephan Hain den Ball zum 2:0 in den Winkel. Fünf Minuten später wurde Marseiller im Strafraum zu Fall gebracht und Schiedsrichter Robert Kämpter entschied sofort auf Strafstoß. Kapitän Seppi Welzmüller verwandelte sicher.
Der Rest war dann nur noch Schaulaufen für die Hachinger gegen einen deprimierten Ex-Zweitligisten. Claus Schromm wechselte dreimal aus, seine Schützlinge versäumten es aber, die eigene Torquote noch zu erhöhen.
Ihr Trainer fand dann noch einen Wermutstropfen, denn trotz der teilweise neu eröffneten Osttribüne kamen nur 3000 Fans in den Sportpark: „Die Kulisse ist traurig und wird den Leistungen der Mannschaft nicht gerecht, in Zukunft muss die Hütte brennen“.
Präsident Manfred Schwabl wollte sich derweil nicht zur Tabellenführung gratulieren lassen: „Ich schaue nicht auf die Punkte, aber die Mannschaft kommt immer mehr ins Laufen. Jeder bringt seine Stärken ein, man sollte aber nichts überbewerten.“
Bereits am Dienstagabend geht es für die Hachinger mit dem Pokalspiel beim Regionalligisten Wacker Burghausen weiter. Ein Pflichtspiel, das Schromm sehr ernst nimmt: „Für uns ist das Weiterkommen im Pokal alternativlos, wir werden eine starke Mannschaft stellen.“ Einige Reservisten aber, die bei der Gala gegen Braunschweig zusehen mussten, sollen in Burghausen eine Bewährungschance erhalten.