Zeichen für den Bundestrainer

von Redaktion

Der gute Saisonstart der Bayern könnte auch Löw helfen – Ergebnis gegen Frankreich „ist das A und O“

Von Elisabeth Schlammerl

Stuttgart – Es mag ein gutes Zeichen sein, dass der FC Bayern schwungvoll in die Saison gestartet ist, ein gutes Zeichen weniger allerdings für die Konkurrenz in der Bundesliga als vielmehr für Bundestrainer Joachim Löw. Die Spieler des deutschen Rekordmeisters sind vor dem Neustart der Nationalmannschaft in dieser Woche gut drauf. Vor der WM waren sie dies nicht. Nach verpasstem Champions League-Finale und verlorenem Pokal-Endspiel trafen sie im Trainingslager in Südtirol mental ziemlich angeschlagen ein.

Jetzt ist dies anders, und da kein Klub so viele Spieler für die deutsche Nationalmannschaft stellt wie der FC Bayern, ist die Befindlichkeit der Münchner Spieler von großer Bedeutung für den Bundestrainer.

Löw darf sich auf topmotivierte Bayern-Profis freuen, die darauf brennen zu zeigen, dass das WM-Aus in Russland ein Ausrutscher war. „Wir alle wollen Wiedergutmachung“, sagte Thomas Müller, der noch bei der WM zu den großen Verlierern im Team gezählt hatte, aber in die Bundesligasaison nun mit zwei Toren in zwei Spielen startete. Er sei persönlich „extrem heiß zu zeigen, welche Qualitäten in einem stecken“.

Ausschlaggebend, ob der Neustart mit dem ersten Duell in der Nations League als gelungen bezeichnet werden kann, ist das Ergebnis, weiß Müller. „Das ist das A und O. Daran wird man gemessen. Wenn wir gewinnen sollten, ist es ein Riesenschritt in die Richtung, die große Niederlage vom Sommer auszumerzen. Frankreich ist schließlich keine Laufkundschaft.“ Bei einer Niederlage, auch da lässt der Offensivspieler keine Zweifel, „gehen die Diskussionen weiter“.

Für Mats Hummels steht allerdings fest, dass sich die Nationalmannschaft anders, besser präsentieren wird gegen Frankreich als in Russland. Man wolle beweisen. „dass das so nicht hätte passieren dürfen – und auch nicht wieder passieren wird“. Deutschland sei nicht 2014 Weltmeister geworden, „weil wir nach einem Rückschlag sagen: Wir können es nicht mehr“, findet der Innenverteidiger.

Der Bundestrainer versammelt den Kader heute in München bereits mittags, und nicht erst wie oft vor der WM am späten Abend. Die Vorbereitung startet er mit einem Training bereits am Anreisetag – alles Kleinigkeiten, mit denen auch die Verantwortlichen der Nationalmannschaft die sportliche Fokussierung forcieren wollen.

Für Leon Goretzka ist es wichtig, „das ganze Ding wieder in die richtige Richtung lenken“. Er gehört zu jener jungen Generation, die früher oder später die Nationalmannschaft prägen sollen „Gerade gegen Frankreich ist es eine super Gelegenheit, gleich zu zeigen, dass man sich immer noch auf diesem Niveau befindet und dass der Sommer jetzt wieder vorbei ist.“

Artikel 1 von 11