München – An Memmingen haben die Löwen nur die besten Erinnerungen. 4:1 siegte das frisch zusammengebastelte Team von Daniel Bierofka im vergangenen Jahr zum Auftakt der Regionalliga Bayern; es war der furiose Start in eine denkwürdige Saison. Heute Abend kehren die Löwen nach Memmingen zurück. Das Achtelfinal-Los im Totopokal hat den Sechzigern die Partie im Allgäu beschert, der Regionalligist erwartet zum Anstoß um 19 Uhr ein mit 5000 Zuschauern ausverkauftes Stadion.
Ob Bierofkas Höhenflieger (ohne die angeschlagenen Wein und Mölders) weiterjubeln dürfen, ist die Frage. Der Druck liegt zu 100 Prozent bei 1860. Schließlich soll am Ende des Wettbewerbs die Qualifikation für den DFB-Pokal 2019/20 stehen, an dem bekanntlich nur die ersten vier Teams der Dritten Liga automatisch teilnehmen.
Die Leistung vom 2:0 gegen Energie Cottbus macht Mut. „Das ist ein Entwicklungsschritt – wir wollen uns von Spiel zu Spiel verbessern und das ist uns das ganz gut gelungen“, sagte Quirin Moll nach dem 2:0 vom Freitag. „Unsere sportliche Leitung hat sehr gut eingekauft, Charaktere dazu geholt, die zu 1860 passen“, lobte Prasident Robert Reisinger.
Und: Hinten stand am Freitag zum ersten Mal in dieser Saison die Null – genau das hatte Bierofka nach dem 4:1- Sieg in Aalen von seiner Mannschaft gefordert. Dazu trafen die Löwen wieder einmal nach einer Standardsituation. Das zweite Tor durch Nico Karger könnte als Lehrbeispiel für perfektes Konterspiel dienen – der Torjubel taugt als Anschauungsunterricht für modernen Ausdruckstanz. Torschütze Karger und Vorbereiter Grimaldi flatterten nach dem 2:0 wild um die Wette.
Der Stürmer hat ja auch eine eigenwillige Art seine Tore zu feiern: Hand vors Gesicht und Zeigefinger nach oben. Was es bedeutet? „Nichts“, sagt er. Den meisten Löwen-Fans dürfte der Grund für die Choreografien herzlich egal sein, Hauptsache sie bekommen den Jubel noch oft zu sehen. Ludwig Krammer