Unterhaching – Nicht alle im Umfeld der SpVgg Unterhaching sind damit einverstanden, doch für das Präsidium stand schon lange fest, dass auch beim Kartenvorverkauf für das Derby gegen den TSV 1860 am 26. September Fairplay vorherrschen soll. Für die Anhänger des Lokalrivalen sind im Sportpark offiziell 5700 Plätze reserviert, so viele Tickets wurden den Löwen jedenfalls zur Verfügung gestellt. Wer Manfred Schwabl fragt, warum so eine hohe Anzahl, erhält vom Hachinger Präsidenten eine klare Antwort: „Es handelt sich um den Gästeblock mit einer Kapazität von 5000, dazu noch 700 Sitzplätze daneben. Wir dürfen die Blöcke nicht mischen – sollen wir 2500 Plätze freihalten? Damit würden wir ja gute 25 000 Euro in den Wind schießen, die wir doch in die Jugendarbeit stecken können. Da sehe ich keinen Sinn, das wäre doch Kindergarten.“
Im Vorlauf hatten Mitglieder und Jahreskarteninhaber der SpVgg bereits Zugriffsmöglichkeiten. Schwabl geht davon aus, dass die Tribünen im Sportpark am Ende ausgeglichen besetzt sein werden: „Es wird wohl auf ein 50:50 herauslaufen.“ Denn den Anhängern des TSV 1860 steht es freilich frei, ab heute online auch zuzugreifen. „Die Stimmung wird super werden, da bin ich sicher“, sagt der Präsident. Der Sportpark wurde extra für dieses Derby aufgerüstet, die seit Jahren gesperrte Osttribüne hat der Verein auf eigene Kosten saniert und damit salonfähig gemacht. Ab sofort passen wieder 15 000 Zuschauer auf die Ränge, wie einst zu Erstligazeiten. „Was gibt es Schöneres als ein volles Stadion“, fragt Schwabl. „Das Wichtigste ist, dass alles friedlich bleibt, dann haben wir ein super Fußballfest.“
Die Rivalität soll sich auf dem Platz spiegeln, da gehört sie hin, so der Haching-Chef. „Ich denke, beide Clubs sind gut aus den Startlöchern gekommen und haben in der Dritten Liga für Ausrufezeichen gesorgt. Die Voraussetzungen passen also bestens.“ Aktuell rangiert Haching sogar auf Platz eins, und auch das mühsame 7:6 im Elfmeterschießen im Toto-Pokal in Burghausen trübt die Stimmung nicht. „Da haben sich alle reingehauen, Burghausen ist keine Aufgabe, bei der du einfach durchgewunken wirst – das war keine Wildcard“, so Schwabl. „Wenn ich sehe, wie sich Dominik Widemann und Stefan Schimmer vorne aufgerieben haben, wie Orestis Kiomourtzoglou gekämpft hat, da fehlt sich gar nichts.“ Und dass am Ende der junge Torwart Nico Mantl mit zwei gehaltenen Elfmetern zum Helden des Abends wurde, „da ging mir das Herz auf. Die Mannschaft funktioniert.“
Alles bereit für 1860 also. Und die Schmiererein, die ein paar Löwen-Anhänger neulich im Sportpark fabriziert haben, werden bis zum Derby vollends übermalt sein. „Über sowas regen wir uns nicht auf. Es war nicht toll, aber da stehen wir drüber“, so Schwabl.