Turku/München – Trevor Parkes hat eine eigene Art, sich über Torerfolge zu freuen. Der Stürmer, Typ Powerforward, feiert erst auf dem Eis – und dann geht es auf der Bank noch ein paar Sekunden weiter. Der Kanadier setzt sich, spritzt sich aus der Flasche Wasser ins Gesicht und schließlich noch in den Nacken. Er gießt sich, als wäre er eine Pflanze.
Parkes ist neu in München, aber hat sich schnell etabliert. Mit Einsetzen der Pflichtspiele in der Champions Hockey League nahm er das Scoren auf, produzierte seine Tore und Assists gegen Yunost Minsk, im Münchner Heimspiel gegen TPS Turku und nun auch im Rückspiel der Gruppenphase in Finnland. Aber: Diesmal reichte der obligatorische Parkes-Doppelpack nicht, um die Punkte mitzunehmen, die Münchner verloren 3:5 1:0, 1;2, 1:3).
Es war klar: Noch einmal würde sich Turku nicht so erwischen lassen wie am Sonntag auf dem Oberwiesenfeld. TPS hatte zu viele Strafzeiten gezogen und in der Folge fünf Treffer in Unterzahl kassiert. Der Trainer witzelte leicht frustriert, dass sein Team es mit dieser Champions League nicht so habe. „Voriges Jahr hatten wir nach zwei Spielen null Punkte und ein Tor. Diesmal sind es null Punkte und fünf Tore. Okay, leichte Steigerung.“ Zuvor hatte Turku in Malmö 4:8 verloren.
Wieder ging aber der EHC in Führung durch seine derzeitige Topreihe mit den Neuzugängen John Mitchell, Justin Shugg und Trevor Parkes. Der Kanten Mitchell setzte sich an der Bande durch, zog nach innen – und am Torraum verwertete Trevor Parkes (15.). Der war es auch, der auf den finnischen Ausgleich mit der zweiten Führung konterte (34.), wiederum assistiert von den Kollegen Shugg und Mitchell.
Danach war Turku besser im Spiel, legte das 3:2 vor, das Mitchell ausgleichen konnte. Als der EHC sich zur Schlussoffensive aufmachte und schöne Angriffe in Richtung TPS-Kasten fuhr, fing er sich das Tor zum 3:4 ein. Aus dem Nichts. Bei einem Missverständnis zwischen Tormann Aus den Birken und Verteidiger Button ging die Scheibe verloren – Palve erzielte Turkus Siegtreffer, dem noch ein Empty-Net-Goal folgte.
Am Sonntag muss der EHC in Minsk ran, das gestern mit einem überraschenden 6:2-Sieg über Malmö neue Dynamik in die Gruppe brachte. gük