Die andere WM-Analyse

von Redaktion

Fernsehquoten

Joachim Löw hat als Bundestrainer eine Analyse der WM erstellt – aber da war er nicht der einzige. Es gibt viele Blickwinkel, aus denen man das Turnier nachbetrachten kann. Eine sehr spezielle hat der Lieferdienst „Lieferheld“, der Daten zum Konsum in Deutschland während des Turniers auswertete.

2014 hatten die Deutschen sieben Spiele, 199,83 Millionen Menschen schauten zu. Die Vorrunde 2018 lag mit 78,88 Millionen leicht über 2014 (78,15), doch ohne das DFB-Team erfolgte der Einbruch. Nimmt man danach die Zahlen der Spiele Kroatiens als Highlight einer Runde, kommt man auf gesamt 151,99 Millionen TV-Seher in Deutschland.

Auf den Fanmeilen wurden auch deutlich weniger Leute beim Public Viewing gezählt. Frankfurter Arena: Zu den drei deutschen Partien der Vorrunde 42 000 statt wie vor vier Jahren 67 200, auf dem Hamburger Heiligengeistfeld ein Rückgang von 135 000 auf 45 000 (danach wurde die Fanzone geschlossen). Oder Berlin: 2014 das Finale Deutschland – Argentinien vor 250 000 Fans. 2018 bei Kroatien – Frankreich waren es 10 000.

Da sitzt der Dienst Lieferheld an der Datenquelle. Die alten Zahlen: 2014 hatte man den letzten Sonntag vor der WM mit dem Sonntag des Finales verglichen; vor allem in den Städten war der Zuwachs enorm. Hamburg 11 Prozent, Berlin 43, Frankfurt 45. Dagegen 2018: Hamburg 2 Prozent, Berlin 11, Frankfurt 17.

Ohne Fußballanlass wird weniger getrunken. Der Bierumsatz ist in Deutschland seit 1991 rückläufig, laut Statistischem Bundesamt gab es aber von 2013 auf 2014 im Juni eine Steigerung um 1,2 Millionen Hektoliter – der WM-Effekt. Dieses Jahr dürften zu den vier Runden ohne DFB-Vertretung jeweils einige zehntausend Hektoliter weniger geflossen sein. Nicht gemachter Umsatz: 40 Millionen Euro. Dramatischer noch der Rückgang beim Bratwurstverzehr während des Endspiels: 2018 nur ein Fünfundzwanzigstel von 2014.

129,95 Euro kostete das Deutschland-Trikot von Adidas in der Authentic-, 89,95 in der Replica-Version. Nach der Auftaktniederlage ging der Preis laut idealo.de um sieben Prozent runter, nach dem Vorrunden-Aus war das Replica-Trikot 60 Prozent billiger als vor der Weltmeisterschaft.  gük

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