Gold und Rekord im Visier

von Redaktion

Der Deutschland-Achter ist Top-Favorit bei der Ruder-WM und stapelt vor dem Vorlauf tief

München – Mit der Favoritenrolle ist es so eine Sache. Sie ist zwar die Bestätigung für gute Leistungen, aber wer sie hat, steht eben unter einem besonderen Erfolgsdruck und würde sie deshalb gerne loswerden. Das geht beim Deutschland-Achter aber nicht so einfach. Das Boot ist seit dem zweiten Platz bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 in Finalrennen ungeschlagen, hat alle Weltcups gewonnen, wurde 2017 Weltmeister und in diesem Jahr Europameister.

Es wäre also eine Überraschung würde er nicht auch bei der WM in Plowdiw Gold gewinnen, zumindest für die Öffentlichkeit, „Es wird richtig eng“, glaubt Steuermann Martin Sauer vor dem ersten Auftritt des deutschen Paradeboots heute im Vorlauf. Er ist sicher, dass zwischen Sieg und Platz fünf „nur wenige Sekunden“ liegen werden.

Vielleicht nicht schon im Vorlauf, wenngleich es der Achter dort in den Niederlanden, Rumänen und Italien mit jenen Booten zu tun bekommt, die bei der EM in Glasgow die Plätze zwei, drei und vier hinter den Deutschen belegt hatten. Aber vielleicht im Finale am Sonntag. Dort rechnet Cheftrainer Ralf Holtmeyer mit den Australiern, aber auch mit den USA, die in dieser Saison noch bei keinem Weltcup angetreten sind, „und immer erst richtig zur WM in Form sind“.

Die Athleten aus dem Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes verwiesen in den Tagen vor Plowdiw stets an die knappen Rennen in Linz und vor allem Luzern. „Die Konkurrenz nimmt zu“, sagt Sauer, der seit 2009 das Boot steuert. Der Vorteil des deutsche Achters ist die Harmonie, das gute Zusammenspiel. Selbst als in Luzern während des Halbfinales die Sprechanlage ausfiel, Sauers Anweisungen deshalb nicht mehr zu hören waren, blieb die Crew ruhig und gewann.

Holtmeyer ist vor allem von der Disziplin des Teams, das er bis 2018 noch selbst als Achter-Trainer betreut hatte, überzeugt. „Sie rudern wie aus einem Guss.“ Deshalb geht es nicht nur um den WM-Sieg, sondern auf der schnellen Strecke von Plowdiw auch um den Rekord über die 2000 Meter. Die Weltbestzeit steht bei 5:18,68 Minuten, aufgestellt 2017 in Posen. Von den Deutschen. Natürlich.  es

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