Gut gelaunt in die heiße Phase

von Redaktion

Bayern profitieren ausnahmsweise von der Länderspielpause: Spieler kehren selbstbewusst zurück

von elisabeth Schlammerl

München – Arjen Robben und Franck Ribery waren da. Javier Martinez ebenso und auch James. Trainern des FC Bayern standen in einer Länderspielpause schon weniger Top-Spieler auf dem Übungsplatz zur Verfügung als dieses Mal. Niko Kovac nutzte trotzdem die vergangene Woche nicht nur für spieltaktische Einheiten, sondern vor allem, um die Profis, die nicht für Nationalmannschaften im Einsatz waren, ein wenig durchschnaufen zu lassen. Er gab ihnen drei Tage übers Wochenende frei. Mit der Partie gegen Bayer Leverkusen am Samstag in der Allianz Arena beginnt der erste intensive Block dieser Saison. Sieben Partien müssen die Münchner in drei Wochen bestreiten.

Als gestern die Vorbereitung auf die Englischen Wochen startete, standen neben den gut erholten Daheimgebliebenen auch Nationalspieler, die mit einem Erfolgserlebnis von ihren Reisen zurückgekehrt waren, auf dem Trainingsplatz. Für die sieben Deutschen ist der Neustart nach der verkorksten WM halbwegs gelungen. Auch Robert Lewandowski hat mit Polen den Russland-Frust hinter sich lassen können. Wie in den ersten Saison-Wochen bei Bayern zeigte er sich gegen Italien sehr motiviert und bereitete beim 1:1 gegen Italien den Treffer seines Kollegen Piotr Zielinski vor.

Renato Sanches fehlte bei der gestrigen Trainingseinheit noch, er kehrte nach Portugals 1:0-Sieg gegen Italien am Abend zuvor erst im Laufe des Tages aus Lissabon zurück – und das vermutlich gut gelaunt. Er feierte sein Comeback in Portugals Kader, nachdem er für die WM nicht nominiert worden war. Gegen Kroatien am vergangenen Donnerstag wurde der 21-Jährige vier Minuten vor dem Ende eingewechselt. Am Montagabend gegen Italien durfte er immerhin eine gute Viertelstunde ran – und hätte beinahe ein Tor erzielt, aber Italiens Schlussmann Gianluigi Donnarumma parierte seinen Flachschuss.

Womöglich hat Sanches damit seine Chancen erhöht, in den Kader für Samstag zu rücken. Von einem Einsatz im Mittelfeld des Rekordmeisters ist er dagegen noch weit entfernt.

Allerdings wohl nicht so weit wie Joshua Kimmich. Der 23-Jährige ist zwar die neue Nummer sechs von Bundestrainer Joachim Löw, war einst als zentraler Mittelfeldspieler ausgebildet worden und hatte dies auch bei RB Leipzig in der Zweiten und Dritten Liga gespielt. Aber er erwartet nicht, auf dieser Position jetzt auch bei den Bayern eingesetzt zu werden, sondern wie bisher als rechter Außenverteidiger. Doch „wenn man mich auf einer anderen Position braucht, spiele ich auf einer anderen Position“ sagte Kimmich, der nach den beiden Länderspielen gegen Frankreich und Peru zugab, dass ihm die neue Rolle ganz gut gefalle.

Während er aber auf seiner Stammposition in München konkurrenzlos ist – einziger Backup sowohl für Kimmich als auch für David Alaba ist nach Juan Bernats Abschied nun Rafinha –, herrscht im zentralen Mittelfeld trotz der Wechsel von Sebastian Rudy und Arturo Vidal ein Gedränge. Gegen Hoffenheim hatte Martinez auf der Sechser-Position gespielt, in Stuttgart Thiago, weil Martinez angeschlagen war. Und dann ist da auch noch Weltmeister Corentin Tolisso. „Ich werde von meiner Seite nicht das Gespräch suchen“, sagte Kimmich. Vermutlich weil er weiß, dass es ohnehin zwecklos wäre.

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