Werth geht volles Risiko

von Redaktion

Reit-WM mit Stute Bella Rose, die lange verletzt war

Tryon – An Mut mangelt es Isabell Werth nicht. Für das große WM-Ziel, drei weitere Gold-Medaillen zu gewinnen, geht die erfolgreichste Reiterin ein beträchtliches Risiko ein. Die 49-Jährige reitet ein Pferd, das sehr lange verletzt war. Nach mehr als dreieinhalb Jahren quälender Pause hat Werth erst Ende Juni wieder ein Turnier mit Bella Rose bestritten – und nun reitet sie mit der anfälligen Stute bei der WM in den USA.

Die Geschichte von Bella Rose ist eine von Leiden und Hoffnung. Bei der WM vor vier Jahren hatte Werth mit der Stute ihren ersten und bisher einzigen großen Auftritt. In Caen gehörten die Reiterin aus Rheinberg mit der Stute zum Team, das mit Champagner ausgelassen Gold feierte. Noch in der gleichen Nacht wurde klar, dass die Einzel-Prüfungen ohne das Traumpaar entschieden würden.

Bella Donna war verletzt. Und es folgte eine lange Leidenszeit. Zarte Hoffnung gab es nach einem Comeback der Stute beim Weltcup im November 2014 in Stuttgart, doch danach fiel die Stute wieder aus. Immer weiter zögerte sich die Rückkehr hinaus, sie schien fast unmöglich. Im Frühjahr sagte Werth: „Ich bin ja nicht bescheuert und sage einen Termin.“

Ohne Ankündigung startete Werth mit der talentierten Stute erstmals wieder Ende Juni im österreichischen Fritzens. Nach nur zwei weiteren Stationen entschied sie sich für die WM für ihr Lieblingspferd. Und gegen Weihegold. Mit der stall-internen Konkurrenz hatte Werth zuletzt zweimal den Weltcup gewonnen und dreimal Gold bei der EM. Die zuverlässige Weihegold wäre die sichere Variante gewesen. Aber Werth wollte in Tryon/North Carolina unbedingt ihren Liebling reiten, Bella Rose. Die Bundestrainerin stimmte schließlich zu. Monica Theodorescu meint: „Das Risiko ist nicht höher als bei den anderen Pferden. Sie war zuletzt konstant und immer besser.“  dpa

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