Rom – Nach dem Rennskandal von Misano zieht sich der Italiener Romano Fenati ganz aus dem Motorradsport zurück und will in seiner Heimatstadt Ascoli erst mal auf andere Gedanken kommen. „Ich werde jetzt für eine Weile im Eisenwarenladen meines Opas arbeiten, mit ihm und Mamma“, sagte der 22-Jährige der Zeitung „La Repubblica“ und meinte zu seiner Karriere: „Jetzt ist es besser, adé zu sagen, für immer.“ Sein Rennrivale Stefano Manzi warf ihm derweil einen Tötungsversuch vor.
Fenati hatte am Sonntag während des Rennens bei einer Geschwindigkeit von rund 200 Kilometern pro Stunde an den Lenker Manzis gegriffen und den Bremshebel gezogen. Manzi konnte sein Zweirad nach kurzem Schlingern wieder unter Kontrolle bringen. Das italienische Marinelli-Snipers-Team trennte sich am Montag von dem Piloten und sprach von einer „unverantwortlichen Tat“.
Manzi sagte dem Portal gpone.com, dass er mit Fenati abgeschlossen habe: „Eine Handlung, bei der ein Gegner versucht, einen Rivalen bei über 200 km/h zu töten, indem er den Bremshebel betätigt, das ist unverzeihlich.“
Fenati, der sich schon am Montag auf seiner Homepage bei der „gesamten Sportwelt“ entschuldigt hatte, sagte „La Repubblica“, dass ihn Manzi zuvor mehrfach angegriffen habe. „Wollt ihr meinen Helm und meinen Overall sehen? Da gibt es einen langen schwarzen Striemen: Der Reifen von Manzi“, sagte er. Es gebe andere Piloten, die jeden Sonntag das Leben anderer gefährdeten, und er selbst sei bisher immer sauber gefahren. Wie die Zeitung berichtete, erhält Fenati seit Sonntag massive Drohungen, Anrufe rund um die Uhr und Tausende böse Mails. dpa