Washington/Rio de Janeiro – Neymar muss für seinen schlechten Ruf bei den Schiedsrichtern offenbar büßen. Beim 5:0 (3:0)-Kantersieg des fünfmaligen Weltmeisters Brasilien in Washington gegen El Salvador sah der 222-Millionen-Mann von Paris St. Germain nach einer vermeintlichen Schwalbe im Strafraum die Gelbe Karte.
Dabei war Neymar deutlich am Fuß getroffen worden, ließ sich allerdings Sekundenbruchteile später wieder einmal sehr theatralisch fallen. Der Unparteiische Jair Marrufo zückte sofort den gelben Karton. „Das war ein klarer Elfer, ich werde gefoult und bekomme auch noch die Gelbe Karte. Das ist nicht nur fehlender Respekt mir gegenüber, sondern meiner gesamten Mannschaft gegenüber“, schimpfte Neymar.
Bei der WM in Russland hatte der brasilianische Superstar wiederholt mit seinen Schauspieleinlagen für Aufsehen gesorgt. Brasiliens Nationalcoach Tite kommentierte die Szene in Washington mit ausgestrecktem Zeigefinger und machte deutlich, dass es eine klare Fehlentscheidung gewesen sei.
Neymar war nach dem Match kaum zu beruhigen: „Ich wusste auf dem Feld sofort, dass es ein Strafstoß war. Und auch die Szene in der Wiederholung bestätigt meinen Eindruck. Solche Schiedsrichter dürfen einfach nicht brasilianische Länderspiele pfeifen, dafür ist Brasilien zu groß und wichtig.“ Mit dem Makel des „Schwalben-Königs“ muss der Paris-Star weiter leben. Der Sieg gegen die El Salvadorianer wurde im Schongang herausgespielt. In Washington spielte sich vor allem Stürmer Richarlison, vor der Saison innerhalb der englischen Premier League für 45 Millionen Euro vom FC Watford zum FC Everton gewechselt, mit zwei Treffern (16./50.) ins Rampenlicht. Kapitän Neymar hatte mit einem Foulelfmeter (4.) getroffen, außerdem Philippe Coutinho (30.) und Marquinhos (90.). sid