Straßburg – Claudia Pechstei ist bei ihrem nun schon neun Jahre währenden Marsch durch die juristischen Instanzen bei einer neuen Station angekommen. In ihrem Rechtsstreit um die Rolle des Internationalen Sportgerichtshofs CAS wird heute ein wegweisender Richterspruch erwartet. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte (EGMR) will eine Entscheidung verkünden. Die fünfmalige Olympiasiegerin macht vor den Straßburger Richtern geltend, dass der CAS weder unabhängig noch unparteiisch sei.
Die Eisschnellläuferin hatte sich 2009 vor dem CAS in Lausanne gegen eine zweijährige Sperre wegen auffälliger Blutwerte gewehrt, das Sportgericht bestätigte die Sperre jedoch. Pechstein sieht ihr Recht auf ein faires Verfahren verletzt. Sie begründet den Vorwurf unter anderem mit der Art und Weise, wie die Richter des CAS ernannt werden. Außerdem sei ihr entgegen ihres ausdrücklichen Wunsches keine öffentliche Anhörung gewährt worden. Pechstein beteuert nie gedopt zu haben und fordert Schadenersatz für erlittenes Unrecht. dpa