Schnell und unorganisiert

von Redaktion

Neu-Bayer Petteri Koponen muss die BBL noch kennenlernen – auf dem Weg zählen nur Siege

VON PATRICK REICHELT

München – So ein bisschen war Petteri Koponen ja selbst gespannt, was ihn da wohl erwarten würde. Deutschland, ja, er hatte sich ein bisschen was erzählen lassen. Von Henrik Dettmann zum Beispiel, Finnlands Nationalcoach, der einst auch mal deutscher Bundestrainer war. Aber Ulm, Vechta, Gießen – diese Namen waren Neuland für den finnischen Ausnahmekönner in Diensten der Basketballer des FC Bayern.

Zumindest das wird sich nach dieser Woche geändert haben. Denn mit genau diesen Teams müssen sich Koponen und Kollegen zum Auftakt dieser Spielzeit als erstes auseinandersetzen. Den Trip nach Ulm hat man schon erfolgreich hinter sich gebracht. Nun darf man sich zweimal vor eigenem Publikum versuchen. Schon morgen (15 Uhr) in der Bundesliga gegen Rasta Vechta, am Sonntag (15 Uhr) ist dann Gießen im neu eingeführten Pokal-Achtelfinale zu Gast.

Eine erste Idee vom neuen Umfeld hat Koponen schon bekommen. Die BBL, das sind Teams mit vielen Amerikanern. Das Spiel schnell und „ein bisschen unorganisiert vielleicht“, sagte er. Aber es ist ein Umfeld „das sich entwickelt, wie nicht viele in Europa.“

Wie sehr, das mag man daran ermessen, dass Spieler wie ihn Deutschland überhaupt als Arbeitsplatz in Betracht ziehen. In seiner Karriere waren bis dahin Vereine wie das finanzkräftige Khimki Moskau und zuletzt der FC Barcelona der Maßstab gewesen. Wirtschaftlich, ahnt Koponen, mag der FC Bayern noch nicht in deren Kategorie vorgedrungen sein. Verstecken aber, muss man sich in München längst nicht mehr, findet er: „Wir sind kein Favorit, aber wir können mit allen mitspielen.“

Sein Trainer Dejan Radonjic indes will soweit fürs Erste noch nicht denken. Der Montenegriner hat eine schwierige Vorbereitung hinter sich gebracht, in der er nur selten mit dem kompletten Personal üben konnte. Auch jetzt sieht es nicht viel besser aus. Neu-Center Leon Radosevic konnte krankheitsbedingt bis zum Montag nicht trainieren. Dauerbrenner Nihad Djedovic plagt sich seit dem Auftakt in Ulm mit Rückenbeschwerden herum. Das Resultat ist kaum überraschend. „Wir sind noch längst nicht da, wo wir sein wollen“, sagte Radonjic. So gesehen kommt es dem Bayern-Coach nur zu gelegen, dass man fürs Erste nicht mehr auf Reisen gehen muss und damit die ein oder andere Trainingseinheit mehr zur Verfügung hat. Und dazwischen? „Geht es vor allem darum, dass wir die Spiele gewinnen“, betonte Koponen. Basketball kann manchmal so einfach sein.

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