„Ein Großer“

von Redaktion

Trauerfeier für Karl Mildenberger

Kaiserslautern – Bei einer Trauerfeier haben rund 200 Freunde, Anhänger und Familienmitglieder in Kaiserslautern Abschied vom früheren Box-Europameister Karl Mildenberger genommen. „Mit dem Tod Karl Mildenbergers verliert der 1. FC Kaiserslautern nicht nur einen herausragenden Sportler, sondern auch einen großen Sympathieträger und Markenbotschafter“, würdigte FCK-Vorstand Rainer Keßler am Mittwoch den Anfang Oktober im Alter von 80 Jahren gestorbenen früheren Schwergewichtsboxer.

Zur Box-Legende war Mildenberger durch seinen heroischen WM-Titelkampf gegen Muhammad Ali am 10. September 1966 im Frankfurter Waldstadion geworden. Trotz der Niederlage durch Abbruch in der zwölften Runde wurde „Milde“ damals von den 30 000 Zuschauern frenetisch gefeiert. Nach dem Kampf hatte Ali dem Pfälzer große Anerkennung gezollt.

In seiner zehnjährigen Box-Karriere zwischen 1958 und 1968 bestritt Mildenberger 62 Kämpfe, von denen er 53 gewann. Sechsmal verteidigte er seinen Europameistertitel erfolgreich. 1937 geboren, von einer schwierigen Kindheit als Waisenkind geprägt, „hat er sich im wahrsten Sinne des Wortes durchgeboxt“, betonte der früherer FCK-Präsident Udo Sopp bei der Trauerfeier in einer Lounge des Fritz-Walter-Stadions.

Als bei der Stadt Kaiserslautern angestellter Schwimmmeister ging der einstige Box-Champion mit 65 Jahren in Rente und lebte danach zurückgezogen in seiner Heimatstadt. Zuletzt war der Ali-Gegner nach einer Knie-OP auf den Rollstuhl angewiesen. „Wir haben uns zu der Zeit, als ich in Kaiserslautern gespielt habe, nach den Spielen immer unterhalten. Er war ein großer Sportsmann und auch ein begeisterter Fußballfan“, berichtete der frühere Fußball-Nationalspieler Hans-Peter Briegel.  dpa

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