Haching sucht Lebensretter

von Redaktion

Komplette SpVgg als Stammzellenspender registriert – Fan-Aktion beim Spiel gegen KSC

VON ANDREAS WERNER

Unterhaching – Als die Idee aufkam, war es sofort klar: Die SpVgg Unterhaching engagiert sich geschlossen. Der komplette Tross des Drittligisten – Mannschaft, Trainer-Team, Präsident Manfred Schwabl und einige Mitarbeiter – ließ sich dieser Tage in die Spenderdatei einspeisen, die beim Kampf gegen den Blutkrebs entscheidend sein kann. „Da geht es um Leben und Tod, wer kann sich da schon verschließen, wenn es möglich ist, Leben zu retten“, sagt der Hachinger Verteidiger Markus Schwabl. Seine Frau Rena, die sich generell immer wieder mal sozialen Projekten widmet, organisiert mit dem Verein und der DKMS vor dem Spiel morgen gegen den Karlsruher SC eine Aktion, die die Fans mit ins Boot holen soll. Ab 12.30 Uhr gibt es an drei Standorten im Sportpark die Möglichkeit, sich registrieren zu lassen. „Es ist kein Aufwand, ist nicht eklig oder so mit diesen Stäbchen im Mund. Wir fänden es super, wenn viele mitmachen“, sagt Schwabl.

Auch der KSC beteiligt sich, denn man kann sich nicht nur registrieren lassen, sondern auch noch mit dem Kauf von Losen Geld für die DKMS spenden. Als Preise haben die Unterhachinger Profis Original-Trikots, Handschuhe von ihrer Nummer 1 Ludwig Königshofer und Schuhe zusammengesammelt, der Gastverein steuerte ebenfalls einige Leibchen bei, denn auch in der Kurve der Karlsruher soll ein Stand aufgebaut werden. Die Partie startet um 14 Uhr, zur Halbzeitpause gibt es weiter die Gelegenheit, sich an der Aktion zu beteiligen.

Das Motto lautet „Haching schaut hin“ – Präsident Manfred Schwabl sagt schon immer, ein Fußballverein trage soziale Verantwortung. „Wir sind dafür bekannt, dass wir viel für gute Zwecke tun. Es macht mich stolz, dass wir gegen Karlsruhe eine solche Aktion umsetzen können – und dass sich unsere Mannschaft schon typisieren ließ“, erklärt Schwabl, „wir versuchen, mit einem guten Beispiel voranzugehen. Ich finde es wichtig, dass man mit den eigenen begrenzten Mitteln versucht, Leben zu retten.“

Mitzumachen sei elementar, sagt auch Trainer Claus Schromm, „es ist schön, dass der gesamte Verein dahintersteht. Das Schönste wäre natürlich, wenn wir jemandem damit helfen könnten. Wir sind Vorbilder für die komplette Gesellschaft und hoffen, dass möglichst viele mitmachen.“ Blutkrebs kann jeden treffen. In jedem Alter. Für viele der Betroffenen ist die Stammzelltransplantation die einzige Überlebenschance, doch jeder zehnte Patient findet leider noch immer keinen passenden Spender. „Je mehr Leute mitmachen, desto größer ist die Chance, dass jemand gerettet werden kann“, erklärt Markus Schwabl, „wir als Mannschaft wollten da mal ein Zeichen setzen. Fußball ist eine schöne Sache, aber im Leben gibt es so viel Wichtigeres.“

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