Guts „Nati-Ehe“
Die Schweizer sprechen von einer „Nati-Ehe“. „Nati“ steht für Nationalmannschaft in der Schweiz – Pisten-Perle Lara Gut (27) gehört der Ski-Nationalmannschaft an, ihr Ehemann Valon Behrami (33) gab in der Schweizer Fußball-Auswahl den Abwehr-Rammbock. Erst im März machten sie ihre Beziehung bekannt, im Juli, zack, tauschte sie den Rennanzug gegen ein weißes Brautkleid. Blitzhochzeit in Lugano, Liebe ohne Ende. Sie: „Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal so glücklich sein würde.“ Im Winter werden sich die beiden Turteltäubchen nicht mehr ganz so oft sehen: Für Gut beginnt am Wochenende die Weltcup-Saison in Sölden, wo sie schon zweimal als Siegerin den Gletscher herunterkam, Behrami spielt inzwischen in Italien bei Udinese Calcio. Früher kickte er auch mal beim Hamburger SV (2014–2015). Wird die Schweizerin in den Ergebnislisten jetzt als Lara Behrami oder Gut-Behrami geführt, so wie aus Lindsey Vonn (früher Kildow), Anna Veith (Fenninger) oder Maria Höfl-Riesch? Aber Lara Gut bleibt einfach Lara Gut – Gut so.
Svindal wackelt
Der Norweger eiert schon auf dem Zahnfleisch, besser: auf den Kniescheiben daher, und er stellt sich längst die Frage: Schnauze voll vom Ski-Weltcup? Seit Aksel Lund Svindal 2016 die Kitzbüheler Streif so brutal abwarf, quälen ihn Knieschmerzen. „Die Ärzte haben mir geraten, sehr gut zu überlegen, ob ich weitermache. Ich darf mein Knie ja nicht so kaputt machen, dass im Leben danach nichts mehr geht,“ sagte Svindal – und trainierte im Sommer erst mal weiter. Die Entscheidung, ob er sich weiter in die Starthäuschen schleppt oder mit dem norwegischen Supermodel Gitte Lill Paulsen (30) ganz der Familienplanung widmet, soll im November fallen, wenn die ersten Schussfahrten im Kalender stehen. Was Svindal (35) irgendwie noch juckt: Endlich der fehlende Kitzbühel-Sieg in der Abfahrt. Und die WM im Februar in Are: 2007 hatte er dort u. a. Abfahrts-Gold gewonnen, das zu wiederholen, zwölf Jahre später, hätte schon seinen Reiz.
Weltcup exklusiver
80 oder mehr Starter bei einem Weltcuprennen wird es bald nicht mehr geben. Vor allem das Fernsehen übt kräftigen Druck aus, die Rennen kompakter zu gestalten, und der Internationale Skiverband reagiert: Scheibchenweise soll in den kommenden Jahren das Feld auf 45 bis 50 reduziert, also das Teilnehmerfeld halbiert werden. Betroffen sind davon vor allem große Nationen wie Österreich oder die Schweiz, die bereits einen Startplatz verlieren. Das Ziel: Der Weltcup soll damit exklusiver und attraktiver gemacht, als Premium-Produkt gestärkt werden. „Durchschnittlich 80 Fahrer am Start, das ist kein Weltcup mehr. Mit 92 Läufern ein Rennen in Sölden zu machen, ist kompliziert“, sagt der Herren-Renndirektor Markus Waldner. Schon in zwei Jahren soll der große Schnitt kommen: Möglicherweise dürfen dann nur noch fünf Läufer pro Nation und Rennen starten – aber dagegen werden sich die großen Ski-Länder noch vehement zur Wehr setzen.
Finale im Fürstentum
Das Fürstentum Andorra, 78 000 Einwohner, ist ein Zwergstaat in den Pyrenäen – und kommt heuer im Skisport groß raus: Zum ersten Mal werden die vielen Kristallkugeln für die Weltcupgewinner nach Andorra geflogen, wo die alpinen Stars in Soldeau beim Finale des Ski-Weltcups (11. bis 17. März) abschwingen, beim größten Wintersport-Ereignis, das Andorra je erlebt hat.
Vonns Footballer
Jetzt ist es also raus: Lindsey Vonn kann nicht mehr. Seit ein paar Tagen (18. Oktober) ist sie 34 Jahre alt, der Körper fordert Ruhe: Am Saisonende ist Schluss, gab sie neulich im US-Fernsehen bekannt. Mit oder ohne Rekord – aus! 82 Weltcup-Siege hat sie eingefahren, um Ingemar Stenmarks Bestmarke von 86 Siegen einzustellen, heißt es also: „4 gewinnt“. Besser noch „5 gewinnt“, dann gehört ihr der Rekord ganz alleine. Ganz alleine ist sie bis dahin nicht mehr. Im vergangenen Winter in Garmisch-Partenkirchen verriet sie im Interview mit unserer Zeitung noch, dass sie einen Mann suche – schwupp, da fand sich schon einer. Ob der Footballer P. K. Subban (28) von den Nashville Predators, ihr neuer Freund, aus unserer Zeitung von Lindseys Einsamkeit erfahren hat?
Zweimal Kandahar
Für Frauen und Männer gibt es kommenden Winter jeweils einen Heim-Weltcup – in Garmisch-Partenkirchen. Die Frauen fahren am 26./27. Januar eine Abfahrt und einen Super-G auf der Kandahar, eine Woche später machen dort die Männer Station – für die letzten Rennen vor der WM: Gefahren werden eine Abfahrt (Samstag, 2. Februar) und ein Riesenslalom (Sonntag, 3. Februar). An Ofterschwang saust der Weltcup diesmal vorbei.
Ledeckas Lösung
Sie hat Geschichte geschrieben auf den olympischen Pisten von Pyeongchang. Ester Ledecka wurde nach ihrem Coup, Gold auf zwei Skiern im Super-G und Gold auf einem Brett im Snowboard-Parallelriesenslalom, daheim in Tschechien gefeiert. Jetzt ist es aber vorbei mit der Harmonie in der Heimat. Ledecka streitet mit dem Verband seit Monaten um zusätzliche Werbeflächen auf ihrem Rennanzug. Gibt es keine Einigung, droht der 23-Jährigen ein Startverbot. Aber sie hat schon eine Idee, falls es dazu kommt. „Vielleicht“, sagt sie, „sollte ich einfach jemand aus einem anderen Land heiraten“ – dann könnte sie einfach die Nation wechseln. Angebote gäbe es sicher einige für die vielseitig Begabte.