Den Alpenvolleys fehlt das Pokal-Zuckerl

von Redaktion

Von Düren abgefertigt: Unterhachings Trainer Chrtiansky zürnt seinen Leistungsträgern

VON UMBERTO SAVIGNANO

Unterhaching/Innsbruck – Hannes Kronthaler versuchte sich mit der Auslosung über die Pokal-Pleite hinwegzutrösten: „Wir hätten ja wieder kein Heimspiel gekriegt“, kommentierte der Manager der Alpenvolleys Haching den Umstand, dass die Volleyballer aus Düren, die sein Team mit 3:0 (25:19, 25:21, 26:24) aus dem Wettbewerb geschmettert hatten, im Viertelfinale zum Bundesliga-Aufsteiger Giesen reisen müssen.

Für das grenzübergreifende Projekt aus Unterhaching und Innsbruck wäre ein Auftritt im DVV-Pokal in seinem Tiroler Zuhause nämlich von besonderer Bedeutung gewesen: als Ausgleich für die Verfügung des Europäischen Verband CEV, dass die Alpenvolleys ihre Europacup-Spiele in Unterhaching austragen müssen. So geht den österreichischen Sponsoren der Spielgemeinschaft also eine Heimpartie ab. Doch Kronthaler beurteilt das gelassen: „Ein Pokalspiel wäre ein Zuckerl gewesen. Wir haben in Innsbruck sechs Punktspiele, dazu rechne ich in den Play-offs um die Meisterschaft mit dem Viertel- und Halbfinale. Das wären acht Partien und das steht im Vertrag. Deshalb sehe ich da kein großes Problem.“

Trotzdem verhehlten die Verantwortlichen nach der Niederlage in Düren ihren Frust nicht. Vor allem Trainer Stefan Chrtiansky wirkte angefressen: „Ich bin sehr enttäuscht. Einige Leistungsträger haben absolut nicht gebracht, was sie können.“ Kronthaler bemühte sich um eine nüchterne Analyse: „Wir haben gewusst, dass Düren eine Top-Mannschaft ist und dass wir da unsere beste Leistung bringen müssen. Das haben wir aber vor allem in Service und Annahme nicht geschafft. Da waren wir klar schlechter.“ So sei der Plan nicht aufgegangen, Dürens Außenangreifer Roman Sauss mit starken Aufschlägen aus dem Spiel zu nehmen. „Wir hätten ihn so beschäftigen müssen, dass er den Kopf nicht für den Angriff frei hat.“ Doch Sauss steuerte 14 Punkte bei und wurde zu Dürens wertvollstem Spieler gekürt.

Weit hinter den Erwartungen blieben auch die Diagonalspieler der Alpenvolleys zurück: Thomas Hodges blieb ohne Punkt, der im zweiten Satz für ihn eingewechselte Kirill Klets schaffte vier Zähler – reichlich dürftig für die Hauptangreifer. Für das Heimspiel gegen den Außenseiter Bisons Bühl am Mittwoch (19 Uhr) in Innsbrucks Olympiahalle fordert Kronthaler eine klare Steigerung: „Da müssen wir 3:0 drüber fahren, da brauchen wir nicht zu diskutieren.“

Nach dem Pokal-Aus sollte man sich in der Liga tunlichst keine Ausrutscher gegen Underdogs erlauben, zumal die Dürener mit ihrem Sieg schon eine Duftmarke in Richtung Playoffs gesetzt haben: „Mein Ziel ist erst einmal das Meisterschafts-Viertelfinale“, sagt Kronthaler, „und dann hoffe ich, dass nicht Düren der Gegner ist.“

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