München – Man übersieht den Termin zwischen DEL und Deutschland Cup beinahe. Heute ist Champions Hockey League, Hinspielrunde im Achtelfinale, für das sich nur ein deutscher Club qualifiziert hat: Meister München. Er tritt um 20 Uhr zuhause gegen den EV Zug an, aktuell Tabellenvierter in der Schweiz.
Für den EHC ein Gegner, mit dem er noch nicht zu tun hatte. Und zu dem sich dennoch einige Bezüge herstellen lassen: Sean Simpson, der bei den München Barons, solange es sie gab (1999 bis 2002), Trainer war, wurde in Zug entdeckt, er besitzt dort ein Haus, das derzeit aber vermietet ist; Simpson, joblos, hält sich in Nordamerika auf. Weitere bekannte Zuger Trainer waren Doug Shedden (jetzt Ingolstadt, wo der EHC am Sonntag 4:0 gewann) und die vergangenen vier Jahre Harold Kreis, der zu Beginn dieser Saison nach Düsseldorf wechselte. Aus dem Kader kennt man den kleinen Spielmacher Garrett Roe, der 2013/14 für den EHC München stürmte, in 51 Partien zu 51 Scorerpunkten kam, aber in die Schweiz wollte, wo er nach einem Umweg über die zweite schwedische Liga landete. 2018 spielte er für die USA bei Olympia. Zuletzt fiel er verletzt aus.
Frank Mauer ist der einzige Münchner mit Zug-Erfahrung. Er erinnert sich daran, „dass ich mit Mannheim mal gegen die gespielt habe.“ Beide Spiele gewonnen.
Die Schweizer und die Deutschen – es ist im Eishockey „eine Hassliebe. Man gönnt dem anderen nichts“, erklärt Mauer. Jede Seite ist freilich auch stiller Bewunderer der anderen. Den Deutschen imponiert die gute Ausbildung beim Nachbarn, vor allem im läuferischen Bereich, die Eidgenossen schätzen die mentale Stärke des ewigen Gegners.
Vorige Saison scheiterte München im Achtelfinale an Bern, gegen Zug will man es besser machen. In der CHL, die zwar noch nicht beim Publikum angekommen ist, aber bei den Spielern. Mauer: „Gute Sache, noch einen Tick schneller als die DEL.“ GÜNTER KLEIN