Bad Tölz – Die Tölzer Löwen haben sich auswärts eine zu offensive Spielweise angewöhnt. Auf diese Weise kommen sie oft auf deutlich mehr Torschüsse als der Gegner. Doch das geht meist nur zu Hause gut – wie beim 4:3-Sieg am Sonntag, als sie die kriselnden Kassel Huskies im ersten Drittel überrannten, auf 2:0 vorlegten und nach dem Ausgleich per Doppelschlag wieder auf 4:2 davonzogen.
Auswärts führt das Hurra-nach-vorne gerne zu Niederlagen – siehe das 3:6 am Freitag in Crimmitschau. „So geraten wir meist in Rückstand, ausgerechnet auswärts“, kritisiert Trainer Markus Berwanger. „Mehr Schüsse bedeuten gar nichts.“ Was zählt, ist Effizienz. Und die legte Weißwasser eindrucksvoll an den Tag – auch wenn die Löwen nach 0:2-Rückstand durch Kontertore mit drei Treffern die Führung übernahmen. Denn die Sachsen drehten das Spiel durch einfache Tore erneut und stellten mit zwei Kontertoren den 6:3-Endstand her. Berwanger: „So eine Niederlage ist nur dann vermeidbar, wenn wir anders auftreten.“
Das galt am Sonntag wohl eher für die Kassel Huskies. Die hoch gehandelten, gut besetzten Hessen sind mittlerweile auf Rang elf abgerutscht, ihnen fehlte jegliches Selbstvertrauen und vor allem im ersten Drittel das Engagement. Die Löwen legten mit zwei Powerplay-Toren vor, kassierten zwar den Ausgleich, als Kassel etwas besser ins Spiel kam. Doch vor allem der Tölzer Paradesturm mit den lange verletzten Rückkehrern Philipp Schlager und Lubor Dibelka erwies sich als extrem torgefährlich: Die beiden hatten schon die ersten zwei Tore erzielt und sorgten nun erneut per Doppelschlag innerhalb einer Minute für die Vorentscheidung. „Wir haben sehr stabil und gut gespielt, sehr diszipliniert“, lobt Berwanger. Ganz anders als noch zwei Tage zuvor beim Auftritt in der Ferne.
Besser machen können die Löwen das beim EC Bad Neuheim – allerdings erst nach der Länderspielpause am 16. November. NICK SCHEDER