Bad Tölz – Durch einen Teilerfolg gegen zwei direkte Konkurrenten sind die Tölzer Löwen bis auf einen Punkt an Rang sechs in der DEL 2 aufgerückt. Drei Punkte sammelten sie am Sonntagabend gegen die Heilbronner Falken. Und den einen fehlenden Zähler hätten sie leicht am Freitag in Bad Nauheim holen können. Weil sie allerdings unzählige Chancen vergaben, verloren sie bei den Roten Teufeln mit 2:4. Von der „unnötigsten Niederlage seit Langem“ sprach Löwen-Trainer Markus Berwanger.
Es sind immer wieder die gleichen Probleme, mit denen sich Tölzer herumschlagen. Mal ist es fehlende Effizienz im Abschluss, mal Unsicherheiten in der Defensive, die dem Gegner einfache Tore ermöglichen. So war der 7:4-Sieg gegen Heilbronn auch keine Galavorstellung. Eine 2:0-Führung und ein 5:2-Vorsprung reichten nicht aus, um dem Gegner den Zahn zu ziehen. Heilbronn meldete sich immer wieder zurück. Erst als die Falken im Schlussabschnitt fast durchgehend einen Spieler auf der Strafbank sitzen hatten, machte Löwen-Torjäger Stephen MacAulay mit seinen Treffern zwei und drei alles klar. „Wir waren in Über- und Unterzahl besser, das hat den Unterschied gemacht“, meint Berwanger.
Um allerdings den Anschluss an die Top-Sechs zu halten, brauchen die Löwen mehr Konstanz bei den Ergebnissen und einen klareren Matchplan. Es gab bisher kaum Spiele, bei denen die Löwen einen unterlegenen Gegner dominierten oder einem richtig starken Kontrahenten mit souveräner Abwehrarbeit Paroli boten.
Klar ist aber, dass die ersten beiden Sturm-Reihen im Aufwind sind. Setzte am Freitag der Tölzer Paradeblock um den immer besser in Form kommenden Lubor Dibelka Akzente, trumpfte gegen Heilbronn der zweite Sturm auf: Stephen MacAulay, Kyle Beach und Andreas Pauli waren an sechs der sieben Tore beteiligt. Die sechs sind die besten Stürmer der internen Scorerliste.
Zur schärfsten Waffe – trotz gelegentlicher Ladehemmungen – hat sich das Powerplay gemausert. Mit 24,2 Prozent Erfolgsquote stellen die Löwen mittlerweile das viertbeste Überzahlspiel der Liga. Aber dann gibt es wieder Situationen wie den Heilbronner Shorthander zum 4:5: Scheibenverlust im Tölzer Angriff, Falke Samuel Soramies enteilt, legt in die Mitte, wo Richard Gelke nur noch einzuschieben braucht. Einfache Gegentore, die Punkte kosten können.