King wird 75: Schlagkräftig auch mit Worten

von Redaktion

Köln – Damit sie auch wirklich niemand übersieht, trägt Billie Jean King gerne Blazer und Brillen in grellen Farben. Rot beispielsweise, auch mal ein sattes Gelb oder ein knalliges Grün. Schließlich ist sie mit ihren 1,64 m nicht unbedingt die Längste, nicht nur in der Tennis-Geschichte aber unbestritten eine der Allergrößten. Morgen wird die Wimbledon-Rekordsiegerin und nimmermüde Streiterin für Frauenrechte 75 Jahre alt.

Billie Jean spielte unglaublich schnell und aggressiv, und schon bald wollten viele gleichaltrige Mädchen nicht mehr gegen sie antreten. Aufhalten konnte sie niemand. Billie Jean King holte im Einzel, Doppel und Mixed unter anderem insgesamt 20 Titel in Wimbledon, was bis heute niemand außer ihr schaffte, sie gewann 129 Turniere und siebenmal mit dem US-Team den Federation Cup.

1965 heiratete Billie Jean den ein Jahr jüngeren Larry King. Mit ihm entwickelte sie die Idee zur Gründung einer Tennistour für Frauen, die sie zusammen mit acht Mitstreiterinnen 1970 als Women’s Tennis Association (WTA) aus der Taufe hob. 1987 wurde die Ehe geschieden, zu dem Zeitpunkt hatte Billie Jean ihre Bisexualität längst öffentlich gemacht.

In die Geschichte ging der Schaukampf ein, der als „Kampf der Geschlechter“ Berühmtheit erlangte. Der damals 55-jährige frühere Wimbledon-Champion und Tennis-Rentner Riggs – ein selbsterklärtes „chauvinistisches Schwein“ – forderte die die 29 Jahre alte Spitzensportlerin King 1973 zum „Battle of Sexes“ heraus. Das legendäre Geschlechter-Duell wurde vor mehr als 30 000 Zuschauern im Houston ausgetragen. 50 Millionen schauten weltweit am Fernseher zu, wie King ihren amerikanischen Landsmann in drei Sätzen 6:4, 6:3, 6:3 besiegte.  sid/dpa

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