23. März, Düsseldorf, 1:1 gegen Spanien: Bewunderung für den alten spanischen Zauberer Iniesta, man selbst ist auch ganz gut. Wenn ein Großer kommt, um Deutschland zu kitzeln, kehrt es den Weltmeister und WM-Favoriten raus. Thomas Müller schießt ein tolles Tor.
27. März, Berlin, 0:1 gegen Brasilien: Im Vorfeld Geschichten vom 7:1 von Belo Horizonte. Man gönnt den Brasilianern und ihrem Erneuerer Tite die kleine Revanche. Die DFB-Elf ohne die Stars Müller und Özil, Spieler aus der zweiten Reihe wie Sane nutzen ihre Chance nicht – Toni Kroos mosert, dass das so bei der WM nichts werden wird, Löw bleibt gelassen. Er baut aufs Trainingslager in Südtirol.
2. Juni, Klagenfurt, 1:2 gegen Österreich: Das Spiel wird wegen gigantischer Wolkenbrüche um eindreiviertel Stunden verschoben. Besser, es wäre ausgefallen. Nach lockerer Führung geben die Deutschen das Spiel aus der Hand, das Thema Mesut Özil wird präsent, weil die Fans ihn auspfeifen. Manuel Neuer gibt sein Comeback, danach lässt er sich von seiner Frau nach München fahren. Nach einer weiteren Kernspinaufnahme des Mittelfußes erfolgt das ärztliche WM-Okay.
8. Juni, Leverkusen, 2:1 gegen Saudi-Arabien: Schwungvolle erste halbe Stunde mit einer – bis auf Özil – wahrscheinlichen ersten WM-Elf. Der Bruch im Spiel kommt mit der Einwechslung von Ilkay Gündogan, der die für Özil gedachten Aversionen mit abbekommt. Zum schlechten Spiel (keine Offensivideen, Riesenlöcher im Mittelfeld) kommt die schlechte Stimmung. Es wird spürbar: Teile der Mannschaft sind mit der Aufarbeitung des Falls Özil/Gündogan-Erdogan unzufrieden.
17. Juni, Moskau, 0:1 gegen Mexiko: Die DFB-Elf wird im Luschniki-Stadion von der Lautstärke der mexikanischen Fans und der Widerstandskraft der mexikanischen Spieler geschockt. Man hatte den Gegner unterschätzt, weil er eine Woche zuvor in Dänemark noch eine Orgie mit Prostituierten gefeiert hatte. Die Deutschen sind nach dem Spiel im Krisenmodus.
23. Juni, Sotschi, 2:1 gegen Schweden: Wiederauferstehung in der zweiten Halbzeit, am Ende Kroos’ Freistoßkunststück, als man dezimiert ist (Gelb-Rot Boateng). Ohne Özil und Khedira soll das Spiel das Signal gewesen sein: Die Mannschaft lebt, sie hat den Schalter umgelegt.
27. Juni, Kasan, 0:2 gegen Südkorea: Der Tiefpunkt des Jahres. Jeder gute Ansatz von Sotschi ist dahin. Eine müde Truppe kassiert in der Schlussphase noch zwei Tore, darunter ein Empty-Net-Goal wie im Eishockey.
6. September, München, 0:0 gegen Frankreich: Nations-League-Auftakt gegen den Weltmeister, Schicksalsspiel für Löw. Konzentrierte Abwehrleistung, mehr Ballbesitz. Die Zuschauer nehmen den Aufbruch an.
9. September, Sinsheim, 2:1 gegen Peru: Später Siegtreffer durch den Debütanten Nico Schulz (85.). Die Deutschen können wieder typisch gewinnen.
13. Oktober, Amsterdam, 0:3 gegen Niederlande: Als ob wieder WM wäre. Neuer patzt im Tor, die Innenverteidiger Hummels und Boateng laufen hinterher.
16. Oktober, Paris, 1:2 gegen Frankreich: Eines der besten Spiele des Jahres. Couragierter Auftritt mit den jungen Stürmern Werner, Gnabry, Sane. Löw zeigt Mut. Tabellarisch aber sieht es schlecht aus in der Nations League.
15. November, Leipzig, 3:0 gegen Russland: Der Gegner bereitet keine Probleme, das Stadion aber ist halbleer.
19. November, Gelsenkirchen, 2:2 gegen Niederlande: Ansätze für eine bessere Zukunft (2:0-Führung), bittere Reminiszenzen an die WM (zwei Gegentore in fünf Minuten).