Killington – Den unbefriedigenden Saisonstart im Riesenslalom muss Viktoria Rebensburg beiseiteschieben. Rang vier in Sölden vor einem Monat und nun das Aus in Killington am Samstag trotz jeweils bester Chancen auf einen Podestplatz passen nicht zum Saisonziel Riesenslalom-Kugel. Der Ausfall in den USA war der erste in ihrer Lieblingsdisziplin seit fast vier Jahren.
Noch gibt es aber sechs ausstehende Rennen in dieser Disziplin – und Rebensburg hat im WM-Winter noch andere Pläne. Dazu zählen eine Medaille bei den Titelkämpfen in Are im Februar und Erfolge in den Speed-Disziplinen: „Ich möchte auch den Super-G nicht hinten runter fallen lassen. Da gab es letztes Jahr so einen Aha-Effekt. Auch wenn die Ergebnisse nicht so gut waren“, hattte die 29 Jahre alte Kreutherin bereits im Herbst gesagt.
Auf dem Weg in die kanadischen Rocky Mountains geht es für Rebensburg also darum, sich physisch und psychisch wieder auf die langen Ski einzustellen. Und sich von den Ergebnissen zum Saisonstart vor den beiden anstehenden Abfahrten und dem Super-G in Lake Louise nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. „Im Prinzip muss man jetzt einfach nur schauen, dass man es das nächste Mal gut runterbringt“, sagte Cheftrainer Jürgen Graller „Der größte Fehler wäre, jetzt etwas zu dramatisieren.“
Klar ist aber, dass niemand im Deutschen Skiverband zufrieden ist mit dem Saisonstart der einzigen echten Weltklassefahrerin bei den Alpinen. „Es ist einfach ärgerlich, weil ich weiß, dass sie schnell ist“, sagte Graller nach dem Rennen am Samstag. Rebensburg war vor 18 500 Zuschauern im ersten Durchgang auf Rang fünf geflitzt und hatte sich damit eine ordentliche Ausgangsposition für den zweiten Lauf erarbeitet.
Im Finale von Killington ließ sie sich vom Trubel um die Amerikanerin Mikaela Shiffrin, zunächst überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Ohne jede Unsicherheit carvte Rebensburg um die Tore – patzte dann aber ohne Not bei einem Rechtsschwung: Innenskifehler, raus. Dabei wäre sie hinter Siegerin Federica Brignone und Ragnhild Mowinckel auf Rang zwei wohl locker Dritte geworden. „Nicht mein Tag“, verkündete Rebensburg danach in den Sozialen Medien.
Im gestrigen Slalom hat Lena Dürr (Germering) als Zehnte ein ordentliches Resultat erreicht. Gewonnen hat – wer sonst? – Shiffrin. Zweite wurde die Slowakin Petra Vlhova vor Olympiasiegerin Frida Hansdotter aus Schweden. dpa