Innsbruck – Der einstige Dominator Felix Loch rutscht schon wieder aus, Olympia-Held Johannes Ludwig springt mit einem Sieg in die Bresche – und die Frauen dominieren wie eh und je: Die deutschen Rodler haben einen insgesamt erfolgreichen Weltcup-Auftakt im österreichischen Igls hingelegt, Loch wird allerdings allmählich zum echten Sorgenkind. Rund neun Monate nach seinem Pech bei den Winterspielen in Pyeongchang wurde der Berchtesgadener gestern nur Sechster.
Der Olympiadritte Ludwig (Oberhof) gewann das Männerrennen überraschend vor Dominik Fischnaller aus Italien und dem österreichischen Weltmeister Wolfgang Kindl. Bei den Frauen sorgten Olympiasiegerin Natalie Geisenberger (Miesbach), die junge Julia Taubitz (Oberwiesenthal) und Weltmeisterin Tatjana Hüfner (Blankenburg) für einen deutschen Dreifacherfolg.
„Ich bin mit einem offenen Gefühl in die Saison gegangen und wusste nicht genau, wo ich stehe“, sagte Ludwig: „Das ist eine Basis, auf der ich aufbauen will.“ Loch haderte indes vor allem mit dem schwächeren zweiten Lauf. „Da waren zwei, drei Fehler drin, die Zeit gekostet haben“, sagte der Berchtesgadener: „Auch die Schlitteneinstellungen waren nicht optimal. Aber ich habe anfangs gesehen, dass ich vorne mitfahren kann, da hat sich nichts dran geändert. Ich muss jetzt an den richtigen Schrauben drehen, dann geht es wieder voran.“ Gestern im Spring belegte Loch als bester Deutscher immerhin den dritten Platz hinter Kindl und dem Russen Alexander Gorbazewitsch.
In Pyeongchang hatte Ludwig die deutsche Männerbilanz einigermaßen gerettet und Bronze geholt. „Es tut uns gut, dass er jetzt vorne mitfährt“, sagte Loch, „und dass er hier gewinnt, ist richtig cool.“ Zumindest Ludwig scheint in der Lage, für starke Männer-Ergebnisse zu sorgen, wenn Loch schwächelt.
Die deutschen Frauen kennen solche Probleme nicht. Geisenberger, Taubitz und Hüfner dominierten am Samstag. Gestern holten dann Geisenberger, Taubitz und Dajana Eitberger (Ilmenau) einen Dreifacherfolg im Sprint. Geisenberger war von dem starken Gesamtergebnis nicht überrascht. „Ich weiß, dass die Dichte im deutschen Damen-Rodeln sehr hoch ist“, sagte sie. sid