Aquaplaning auf dem Rasen

von Redaktion

Im Dauerregen erkämpft sich der 1. FC Nürnberg einen Punkt gegen hadernde Leverkusener

Nürnberg – Das Gespräch mit Bibiana Steinhaus hätte sich Rudi Völler schenken können. Die Unterredung fand schließlich erst nach dem fragwürdigen Wasser-Ball von Nürnberg statt, der Sport-Geschäftsführer von Bayer Leverkusen bekam also nur noch bestätigt, was die Schiedsrichterin eh schon entschieden hatte. „Ich habe sie gefragt, ob sie zu Beginn des Spiels überlegt hat anzupfeifen“, berichtete Völler, trotz Dauerregens und stellenweise Aquaplaning auf dem Rasen hätten Steinhaus aber wohl keine fundamentalen Zweifel geplagt: „Sie fand es nicht ganz so schlimm.“

Mit der diskutablen Entscheidung, das erste Montagsspiel der Saison trotz der mindestens grenzwertigen Umstände anzupfeifen, tat Steinhaus vor allem den Gästen keinen Gefallen. „Die zwei Punkte, die wir nicht holen, die tun weh“, sagte Völler, „unter normalen Bedingungen“ wäre „mehr drin gewesen“ als ein 1:1 beim Club.

Die Nürnberger mochten nicht widersprechen. „Die Bedingungen haben uns sicher in die Karten gespielt. Man muss fairerweise sagen, dass wir es bei normalen Verhältnissen schwer gehabt hätten“, sagte Georg Margreitter. Der Verteidiger glich die Führung der Leverkusener durch Kai Havertz (30.) aus (56.). Beim Club waren sie mit dem Punkt zufrieden – auch wenn die Mannschaft von Trainer Michael Köllner nun schon sieben Spiele in Serie nicht mehr gewonnen hat.

Die Leverkusener haderten schwer mit der Entscheidung von Steinhaus. „Ich hätte nicht angepfiffen“, sagte Völler. Vor allem in der zweiten Halbzeit, als sich bei wolkenbruchartigem Dauerregen immer mehr Pfützen bildeten, habe das „mit Fußball nichts zu tun gehabt“. Trainer Heiko Herrlich empfand die Verhältnisse als „eigentlich irregulär“.

Allerdings waren die Gäste selbst schuld, dass auch sie in der zweiten Halbzeit ins Schwimmen gerieten. Zuvor hatten sie den Club geradezu an die Wand gespielt, versäumten es aber, weitere Treffer zu erzielen. Nach der Pause gaben sie den Sieg aus der Hand. „Das war ein Spiel, da musst du einen Dreier einfahren“, klagte Völler, nun besteht Nachholbedarf: „Acht, neun Punkte“ aus den vier Spielen bis Weihnachten „hätte ich schon gerne, dass wir den Anschluss einigermaßen halten“.  sid

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