München – Durch den 2:0-Sieg gegen Zwickau hat sich die sportliche Situation beim TSV 1860 etwas entspannt. Und jetzt scheint auch auf der Gesellschafter-Ebene eine besinnlichere Vorweihnachtszeit möglich zu sein.
„Wie geben bekannt, dass wir am heutigen Dienstag das von Geschäftsführer Michael Scharold avisierte Geld rechtzeitig überwiesen haben“, vermeldete die Investorenseite gestern Abend in einer Pressemitteilung. Hintergrund: Wenn die 1,5 Millionen Euro von Hasan Ismaik zum Nachweis der Liquidität nicht bis zum Freitag auf dem blauen Konto wären, würde Ärger mit dem DFB drohen. Mögliche Strafen wären ein Punktabzug oder eine Geldstrafe. Dieses Szenario scheint jetzt abgewendet.
Im vergangenen Juni hatte Hauptgesellschafter Ismaik angekündigt, zwei Millionen Euro durch Genussscheine zur Verfügung zu stellen. Daraufhin wurde der Kader mit Spielern wie Stefan Lex oder Quirin Moll nochmals aufgestockt. Der dadurch erhöhte Personalaufwand muss gedeckt sein – bis Freitag müssen die Löwen das nachweisen. „Alle Spekulationen, die zuletzt in den Medien aufkamen, verweisen wir damit ins Reich der Fabel. Außerdem sind wir weiterhin sehr erstaunt, dass immer wieder Indiskretionen in den Medien ganz bewusst gestreut werden, um die Position von Hasan Ismaik zu schwächen. Ich kann mich nur wiederholen: Hasan Ismaik steht zum TSV 1860 und wird das immer tun“, erklärte Ismaiks Statthalter Saki Stimoniaris gestern Abend.
Die nächste Baustelle
Es gibt abgesehen von der Freitags-Deadline eine weitere Baustelle. Bis Ende des Jahres müssen für eine positive Fortführungsprognose der 1860 KGaA wieder Darlehen von Hasan Ismaik gestundet werden – ansonsten droht eine empfindliche Strafe. Nach tz-Informationen geht es um rund fünf Millionen Euro. Ob diese Stundung ebenfalls schon gesichert ist, war der gestrigen Pressemitteilung nicht zu entnehmen.
Wie verkündet wurde, gibt es immerhin eine Einigung in Sachen Beförderung von Sportchef Günther Gorenzel zum Co-Geschäftsführer. „Hasan Ismaik wird die Gehaltserhöhung Gorenzels in vollem Umfang zusätzlich übernehmen“, versicherte Stimoniaris und schob ergänzend nach: „Damit ist der Sportbereich des TSV 1860 mit Günther Gorenzel und Daniel Bierofka hervorragend für die Zukunft aufgestellt. Ich bedanke mich ausdrücklich bei Hasan Ismaik, dass er auch diesen Posten finanziell unterstützt.“
Stimoniaris nahm auch Stellung zum Rücktritt von Aufsichtsrat Peter Cassalette. „Wir bedauern diese Entscheidung sehr, dass Peter Cassalette sein Amt mit sofortiger Wirkung abgibt. Wir haben vollstes Verständnis für seine Entscheidung. Wir bedanken uns recht herzlich für sein Engagement und wünschen ihm für die Zukunft alles Gute.“ Der Ex-Präsident sei aus „privaten Gründen“ zurückgetreten. ffu