München – Ein Fußballergebnis. 2:1. Mit diesem kleinen Vorsprung aus dem Heimspiel geht der EHC München am kommenden Dienstag ins Viertelfinal-Rückspiel der Eishockey-Champions League. 2:1 gegen die Malmö Redhawks, den aktuell Sechsten der schwedischen Liga – das lässt alles offen, ist für eine deutsche Mannschaft aber schon mal ein Achtungserfolg. Vor allem war das 2:1 ein Nachweis starker Moral, denn durch Treffer von Joslin und Mauer drehte der Deutsche Meister die Partie.
Gegen Malmö spielt der EHC in dieser Saison so oft wie gegen die meisten Teams aus der DEL: nämlich viermal. Denn nicht nur im CHL-Viertelfinale bekam man es mit dem Schweden zu tun, sie waren auch schon Gegner in der Gruppenphase gewesen.
Die Erinnerung daran wurde gestern abgerufen. Die Spiele vom Oktober waren weitgehend bedeutungslos, beide Teams hatten sich von Yunost Minsk und TPS Turku schon zu weit abgesetzt, um noch eingeholt werden zu können. Die Clubs verständigten sich stillschweigend darauf, nicht alle Spieler aus der ersten Garnitur antreten zu lassen, sondern auch je fünf Nachwuchskräfte einzusetzen. Aussagekraft hatten die Ergebnisse daher nicht wirklich: 3:2 gewannen die Münchner ihr Heimspiel, in Malmö verloren sie dann nach lange ausgeglichen gehaltenem Verlauf mit 1:6.
Interessant waren aber die Statistiken vor dem dritten Aufeinandertreffen. In der CHL gibt es eine Statistikabteilung, sie errechnete eine Favoritenstellung für Malmö. Die Redhawks hatten mit 3,63:2,13 Toren die bessere CHL-Bilanz als München (2,88:2,5ß), sie waren auch bei den Special Teams überlegen: Powerplay mit einer fast sagenhaften Erfolgsquote von 33,33 Prozent (der EHC bei auch ganz guten 24,24 %), Unterzahlspiel 84,62 Prozent (München 81,40 %). Auf dem Eis bekamen die Zahlen Gesichter und Körper. Man sah gleich: Die Redhawks haben eine gute Mannschaft.
Die Schweden, weitgehend mit Spielern aus dem eigenen Land besetzt (ein Gegenentwurf zu den nordamerikanisch geprägten Mannschaften der DEL), mussten erst einmal drei Unterzahlsituationen überstehen (eine mit zwei Mann draußen), ehe sie selbst Akzente setzen konnten, der auffälligste war ein Pfostenschuss in der 15. Minute. Läuferisch war es ein Hingucker, was einige der Redhaws (wie Flügelstürmer Max Görtz) zeigten, da war die EHC-Abwehr vor die knifflige Aufgabe gestellt, die schnellen Angriffe Malmös zu unterbinden, ohne dafür auf die Strafbank zu müssen. In der 40. Minute die bis dahin größte Chance: Carl-Johan Lerby hatte viel freie Torfläche vor sich (Goalie Danny Aus den Birken war am Boden), schoss aber drüber.
Die Toraction blieb dem letzten Drittel vorbehalten. Schweigen in der Olympia-Eishalle (3500 Besucher), als Malmö-Stürmer Frederik Storm nach einem schönen Move den Puck unter den Beinschienen von Aus den Birken über die Linie schubste (46.). Keine zwei Minuten danach der Erlösungsjubel – da hämmerte EHC-Verteidiger Derek Joslin die Scheibe in den Winkel, die Fanghand von Malmös Torhüter Nihlstorp zischte ins Leere.
Auch den top ausgebildeten Schweden unterliefen Fehler. Eine schnelle Umschaltsituation, die sich daraus ergab, nutzte Frank Mauer – zum 2:1 (54.). In den letzten zwei Minuten wurde das Ergebnis in Unterzahl verteidigt.