Moskau/München – Der enorme Widerstand hielt 33 Minuten und 21 Sekunden. Dann schlängelte sich Sergio Rodriguez, der spanische Spielmacher, an den Verteidigern des FC Bayern vorbei, drehte sich geschickt und legte den Ball mit den Fingerspitzen in den Ring. Und da erst ging ZSKA Moskau, eine der besten Basketballmannschaften in Europa, zum ersten Mal an diesem Donnerstagabend in Führung – gegen den FC Bayern, der inzwischen auch zu den besten Clubs des Kontinents zählt, aber mit dem sich die reichen Russen eigentlich nicht auf einem Level sehen. Fünfmal hat ZSKA in 18 Spielen erst verloren – fast wären es am Donnerstag in der Megasport Arena in Moskau sechs geworden. Doch im letzten Viertel verspielten die Bayern ihren Vorsprung. Also 70:77 (37:35), es war verdammt knapp.
Ohne den erkrankten Vladimir Lucic, ihren emotionalen Anführer, überrumpelten die Bayern die Moskauer Millionentruppe. Sie zogen flott auf 20:6 davon, hielten das nicht durch, führten zur Pause aber immerhin noch 37:35. Nihad Djedovic, gemeinsam Petteri Koponen Top-Scorer der Bayern (jeweils 12 Punkte), traute sich, im Halbzeit-Interview sogar zu sagen: „Wir kontrollieren das Spiel.“
In Viertel drei bauten sie ihrer Vorsprung sogar aus, doch auf der Zielgerade brachen sie ein. Den früheren Ulmer Will Clyburn (20 Punkte) konnten sie nicht halten. Moskau holte auf und überholte. Das lag sicher auch an manch fragwürdiger Entscheidung der Schiedsrichter – vor allem aber an den Rebounds. 22 sammelten die Bayern ingesamt ein, ZSKA holte alleine in der Offensive schon 13. cfm