Wohin steuern die Löwen? Sah es zuletzt so aus, als wäre der Hilferuf von Geschäftsführer Michael Scharold nach einem Finanzierungskompromiss ergebnislos verhallt, geht’s nun richtig in die Vollen beim TSV 1860. Mit Saki Stimoniaris bekommt die Opposition gegen den Sparkurs der e.V.-Seite ein Gesicht, der Ismaik-Sprecher lässt seinen Worten also wirklich Taten folgen, indem er gegen Präsident Robert Reisinger für das höchste Vereinsamt kandidiert.
Egal auf welcher Seite man steht, im Sinne der Demokratie kann es nur förderlich für die Löwen sein, Denkmuster zu hinterfragen, Ideologien auf ihre Substanz abzuklopfen und zementierte Opferrollen zu überwinden. Der Verwaltungsrat wird gute Argumente brauchen, Stimoniaris Kandidatur abzulehnen. Der Vorstoß des MAN-Betriebsrats ist eine doppelte Chance für die blaue Gemeinde: Die auf noch mehr Konfrontation, was sicher einen gewissen Unterhaltungswert hat. Oder die auf Annäherung im Sinne der Sache. Albert Einstein, kein Löwe, aber trotzdem leidgeprüft, hatte es einst auf den Punkt gebracht: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und dabei andere Ergebnisse zu erwarten.“ LUDWIG KRAMMER