Mit stolzer Brust

von Redaktion

Skicrosserin Heidi Zacher feiert ersten Sieg nach ihrem Kreuzbandriss und gilt nun wieder als WM-Medaillenhoffnung

Idre Fjäll – Heidi Zacher war Topfavoritin auf Olympia-Gold, dann riss sich die Skicrosserin das Kreuzband. Ein Jahr nach der schweren Knieverletzung ist die 30-Jährige vom SC Lenggries zurück in der Weltspitze, holte just auf eben jener Strecke in Idre Fjäll am Samstag den ersten Weltcupsieg nach dem Unfall – und ist zwei Wochen vor den Weltmeisterschaften in den USA wieder eine Medaillenkandidatin. Auch, wenn sie das selbst lieber nicht so formuliert. „Ich bin lieber der Undercoverpilot“, sagte Zacher. „In der Favoritenrolle sind andere.“

Ein bisschen offensiver war da schon Heli Herdt vor der Weiterreise von Schweden nach Nordamerika. „So wie die Heidi drauf ist, kann sie gut damit leben, wenn sie als Mitfavoritin und Medaillenkandidatin gehandelt wird“, sagte der Sportliche Leiter des Deutschen Skiverbands (DSV). Grundsätzlich sagte er zu den Zielen für den Wettkampf in Utah am 2. Februar: „Wir wollen natürlich eine Medaille holen, wir fahren nicht auf Platz. Wir wollen da vorne mitfahren.“

Die Hoffnungen ruhen dabei wie bei den Großereignissen der vergangenen Jahre insbesondere auf Zacher. Nach Rang fünf bei der WM 2015 und Platz vier bei der WM vor zwei Jahren wartet die beste deutsche Skicrosserin noch auf eine Medaille. Zu ihren Zielen für das Rennen in Solitude/Utah sagte sie: „Spaß haben und schnell Skifahren.“

Der Sieg in Idre Fjäll ist auch für sie ein Zeichen. „Ich bin gut in Form, körperlich. Solche Ergebnisse sorgen dafür, dass man mit stolzer Brust nach Amerika fliegen kann“, betonte die lebensfrohe Lenggrieserin vor den Titelkämpfen, die Snowboarder und Ski-Freestyler wieder gemeinsam haben. Neben Zacher ruhen die Hoffnungen auf deutsche WM-Medaillen vor allem auf den Snowboarderinnen Selina Jörg (Sonthofen), Ramona Hofmeister (Bischofshofen) und Cheyenne Loch (Schliersee) in den Parallel-Rennen.

Aber auch die Männer im Skicross-Team sind nicht völlig chancenlos. Mehr als zwei vierte Plätze von Paul Eckert ist in diesem Winter zwar noch nicht herausgesprungen, aber beim Skicross kann in einem Finale jeder ganz vorne stehen – und beim letzten Weltcup vor der WM im kanadischen Blue Mountain kann sich die Ausbeute am kommenden Samstag noch verbessern. „Das Feld ist so dicht und so leistungsstark, da kann von den 32 jeder gewinnen“, sagte der Sportliche Leiter.

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