35 Minuten abwesend

von Redaktion

Die Leistung der ersten Halbzeit trübt die Freude der Bayern

München – Mitte der ersten Halbzeit tauchte Mario Gomez auf. Er trug eine Wollmütze gegen die Kälte und war bis zu diesem Zeitpunkt unterm Dach der Stuttgarter Bank versteckt gewesen, doch nun hielt es ihn nicht mehr auf seinem Platz. Der Ausgleich, spektakulär und völlig unvermittelt, erzückte die Gäste, auf der Anzeigetafel erschien ein jubelnder Gomez. Dass er bei der Rückkehr in seine alte Heimat nur zuschauen durfte, war ihm in dem Moment egal.

Die Gäste hatten sich für den pfeilschnellen Griechen Donis als einzige Spitze entschieden. Vergangenen Saison hatte er die Bayern fast im Alleingang besiegt, auch gestern war er bester Mann seines Teams. Den Ausgleich verdankte er trotzdem nicht seiner Schnelligkeit, sondern einem präzisen Distanzschuss, wie er einem Fußballer nicht alle Tage gelingt.

„Da fängst du wieder an nachzudenken“, gestand Leon Goretzka. In der Hinrunde haben die Bayern einige Partien nach diesem Muster erlebt: Früh geführt, klar dominiert, aus dem Nichts ein Tor kassiert und ernüchtert nach Hause gegangen. „Nicht so ganz“ zufrieden sei er deshalb trotz des letztlich komfortablen Erfolges. Dass man „nach dem 1:0 einen Gang runtergeschaltet“ habe, sei „nicht so gut“ gewesen, tadelte Goretzka.

Verglichen mit Niko Kovac war das ein mildes Urteil. Nach gutem Start habe man „35 Minuten überhaupt nicht stattgefunden“. Erst kurz vor der Pause kamen die Bayern wieder ins Rollen, und nach dem Wechsel gelang es dann, „unsere individuelle Klasse mehr ins Spiel zu bringen“. Zehn Minuten nach seiner Einwechslung war der auffällige Serge Gnabry Urheber des 2:1. Gentner lenkte die Kugel zwar ins eigene Netz und machte den Treffer zu einem glasklaren Eigentor. Die Stadionregie ließ sich davon aber nicht beirren. Sie schrieb das Tor Gnabry zu.mb

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