München – Nicht jeder Auftritt des Meisters kann zum Glanzstück geraten. Der EHC München lieferte am Sonntag reines Ergebnis-Eishockey ab. 3:1 (1:0, 1:1, 1:0) gegen die Grizzlys Wolfsburg, die in einer missratenen Saison stecken. „Unterer Durchschnitt“ nannte Torjäger Frank Mauer die Münchner Leistung.
Für den EHC geht es darum, die Chance auf Platz eins noch zu wahren (es sind weiterhin sieben Punkte Rückstand auf Mannheim, das 4:2 gegen Krefeld gewann) – vor allem aber um die Vermeidung weiterer Verletzungen im Hinblick auf das Finale der Champions Hockey League (CHL). Es gibt so etwas wie den Fluch des roten Topscorer-Helmes. Mit John Mitchell und Maxi Kastner erwischte es in letzter Zeit zwei, die diese Auszeichnung schon etliche Spiele tragen durften. Derzeit hält Mark Voakes das Helm-Recht, er ist einer von lediglich acht EHC-Cracks, die unbeschadet durch die Saison gekommen sind.
Schrecksekunde für Trainer Don Jackson, als Patrick Hager in der 22. Minute gebückt und Blut hinterlassend vom Eis fuhr. Aber nichts Schlimmes: Der Center hatte einen Cut im Gesicht erlitten, vier Netto-Minuten und ein paar Stiche später war er zurück.
Mit Verteidiger Daryl Boyle und Stürmer Mads Christensen (der Deutschdäne fehlt seit dem 7. Spieltag wegen einer Schulteroperation) erwartet Jackson zwei Stammkräfte vor dem CHL-Endspiel zurück, im Heimspiel kommenden Sonntag gegen Düsseldorf könnten sie im Team stehen. Kevin Reich, der zweite Torhüter, war am Freitag im Heimspiel gegen Iserlohn nach einem unglücklichen Schritt schleppend vom Eis gefahren, soll aber bald wieder seinen Dienst aufnehmen. „Es ist nichts allzu Ernstes“, meint Don Jackson.
Zum Spiel: Wolfsburg fand im ersten Drittel keinen Zugriff, München hätte klarer führen müssen als 1:0 (Parkes/3.). Danach entwickelte sich eine „enge Partie“, so Gerrit Fauser – der Nationalspieler aus Wolfsburg glich zum 1:1 aus (25.). Pech für die Grizzlys, dass ihr Torwart David Leggio den Puck zum 1:2 unterm Arm durchrutschen ließ (32.). Wolfsburg spielte ein starkes letztes Drittel, der EHC musste sich ernsthaft wehren, schaffte es aber, unter Druck den Befreiungsschlag zu setzen: Hager zwölf Sekunden vor Schluss ins leere Wolfsburger Tor.
Münchens CHL-Finalgegner Göteborg übrigens zeigte sich in seiner Ligapartieanfällig. 1:5 lag Frölunda nach einem Drittel gegen Djurgarden Stockholm zurück, 1:6 lautete der Endstand, Platz eins ging verloren.