Melbourne – Nachdem Novak Djokovic seinen Dauerrivalen Rafael Nadal wie selten zuvor deklassiert hatte, sank er auf die Knie, küsste seine Hände und trommelte auf den blauen Boden, der ihm so viel bedeutet. Der Serbe hatte soeben das mit Spannung erwartete, aber letztlich überraschend einseitige Duell für sich entschieden und sich mit seinem siebten Sieg zum alleinigen Rekordchampion der Australian Open gekrönt.
„Vor zwölf Monaten wurde ich operiert. Heute hier zu stehen und die letzten drei Grand Slams gewonnen zu haben, ist unglaublich“, sagte Djokovic nach dem 6:3, 6:2, 6:3. Nadal gratulierte seinem Bezwinger zu dessen „unglaublichem Niveau – heute und in den Wochen zuvor“. Es sei nicht seine Nacht in der Rod-Laver-Arena gewesen, sagte er: „Trotzdem waren es zwei tolle Wochen für mich.“
Djokovic, der noch vor einem Jahr unter einer Ellbogenverletzung gelitten hatte, ließ mit seinem Sieg in Melbourne die sechsmaligen Titelträger Roger Federer (Schweiz) und Roy Emerson (Australien) hinter sich. Im ewigen Grand-Slam-Ranking verkürzte Djokovic durch den dritten Majortitel in Serie mit seinem insgesamt 15. Triumph den Abstand zu Roger Federer (20) und Nadal (17). Der Mallorquiner enttäuschte in seinem fünften Melbourne-Finale auf ganzer Linie und verpasste den zweiten Titel nach 2009 klar. Desillusioniert waren aber auch die Zuschauer, die auf eine große Show gehofft hatten.