Mainz – Am Ende eines gebrauchten Tages flüchtete sich Michael Köllner in Galgenhumor. „Wenn man eine Überschrift braucht: Das war ein Spiel der Zentimeter“, sagte der sichtlich bediente Trainer des 1. FC Nürnberg nach dem nächsten herben Rückschlag im Bundesliga-Abstiegskampf.
Die Situation sei jetzt „richtig beschissen“ – vor allem wegen einer denkbar knappen Videobeweis-Entscheidung. Knapp zwei Minuten lang hatte sich der Aufsteiger beim 1:2 beim FSV Mainz 05 in Führung gewähnt. Doch Schiedsrichter Bastian Dankert nahm den vermeintlichen Treffer von Adam Zrelak (62.) in Absprache mit Videoassistent Marco Fritz zurück – Zrelak, oder zumindest dessen Fußspitze, befand sich ein paar Zentimeter im Abseits. „Das war mit normalen Menschenaugen nicht zu erkennen“, sagte Köllner: „Wir bewegen uns auf einem dünnen Eis, aber anscheinend wollen wir das.“
Immerhin räumte der Trainer ein, dass es rein „hypothetisch“ wäre, darüber zu reden, was ohne die Intervention des Videoassistenten geschehen wäre. Enrico Valentini ging weiter, der Abwehrspieler fühlte sich ein Stück weit „beraubt“. Die Entscheidung sei „ein Witz“ gewesen. „Ich will das nicht auf eine Szene reduzieren, aber viel mehr gab es ja nicht.“ sid