IN KÜRZE

Zacher jagt das ersehnte „Ding“

von Redaktion

Freestyle-WM

Heli Herdt redet nicht lange um das heiße Medaillenthema herum. „Wir fahren jetzt seit 2005 die achte WM und waren drei Mal bei Olympischen Spielen“, sagt der Sportliche Leiter über seine Skicrosser, „aber seit Alex Grauvogl 2007 hat sich keiner mehr so ein K*ding um den Hals gehängt. Das muss jetzt endlich mal kommen!“ Jetzt, das heißt zum Auftakt der Freestyle-WM an diesem Samstag (21 Uhr/MEZ) in Park City. Seit 2011 hatte Herdt bei jeder WM mindestens einen der Seinen im Halbfinale, dreimal gelang der Finaleinzug – doch immer stand am Ende nur Rang vier, zuletzt 2017 durch Heidi Zacher in der spanischen Sierra Nevada. Die 30-Jährige aus Lenggries ist auch dieses Mal Herdts heißestes Eisen, obwohl sie nach einem Kreuzbandriss vor einem Jahr gerade ihre Comeback-Saison bestreitet. Dass die Bankfachwirtin nichts verlernt hat, bewies sie am 19. Januar: Da raste Zacher im schwedischen Idre Fjäll, wo zwölf Monate zuvor ihr Olympia-Traum geplatzt war, zu ihrem siebten Weltcup-Sieg. Herdt hat Zacher für eine Medaille „auf der Rechnung“, sie selbst sieht sich „lieber als Undercoverpilotin“. Die Favoritenrolle schiebt sie Trainingspartnerin Fanny Smith (Schweiz) zu, die vier der sechs Weltcups gewann, wahlweise auch Olympiasiegerin Marielle Thompson (Kanada) oder Titelverteidigerin Sandra Näslund (Schweden). Dass Herdt eine Medaille fordert, beeinflusst Zacher nicht. Sie gehe die WM „ganz entspannt an“, sagt sie, wie immer wolle sie in erster Linie „Spaß haben und schnell Ski fahren“. Herdt hält das nur für die halbe Wahrheit. Zacher lasse sich „nicht hinter die Stirn schauen“, sagt er. Deshalb sei der Umgang mit ihr nicht immer einfach.

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