Holdeners Double

von Redaktion

Wie so oft dominieren Slalom-Spezialistinnen in der umstrittenen Kombination

Are – Als Wendy Holdener mit Bestzeit abschwang, durfte sie schon ziemlich sicher sein, ihren WM-Triumph von vor zwei Jahren in St. Moritz zu wiederholen. Die einzige Athletin, die der Schweizerin aufgrund der Slalom-Vorleistungen gefährlich hätte werden können, war bereits im Ziel. Petra Vlhova aus der Slowakei verging auch kurz das Lachen, weil sie den Stuhl der Führenden in der alpinen Kombination räumen musste. „Endlich habe ich mal zwei gute Läufe runtergebracht und den Sieg nach Hause“, sagte Holdener nach ihrer Titelverteidigung.

Sie gewann mit der Winzigkeit von 0,03 Sekunden Vorsprung Gold, hinter Vlhova holte am Freitag Ragnhild Mowinckel Bronze (0,45 Sekunden zurück) und sorgte damit für die erste norwegische Medaille bei den Titelkämpfen in Are. Die einzige deutscher Starterin, Meike Pfister aus Krumbach, beendete den Wettbewerb auf dem 22. Platz. „Es ist ein mega-cooles Event gewesen“, sagte die WM-Debütantin, die jedoch mit ihrer Vorstellung im zweiten Teil der Entscheidung haderte: „Ein bisschen enttäuscht bin ich dann schon von meiner Slalom-Performance.“ Pfister hatte nach der 24. und damit schlechtesten Zeit im Torlauf noch drei Plätze im Vergleich zur Abfahrt eingebüßt.

Nach Teil eins der Kombination auf der wegen des schlechten Wetters verkürzten Strecke am späten Vormittag hatte Ramone Siebenhofer aus Österreich geführt. Aber sowohl die zweifache Cortina-Siegerin als die Zweite, Ilka Stuhec aus Slowenien, hatten gegen die in der Kombination oft dominierenden Slalom-Spezialistinnen keine Chance. Holdener profitierte allerdings vom Verzicht der neue Super-G-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin (USA), die lieber in Norwegen trainierte.

Die Kombination hat in den vergangenen Jahren immer mehr an Attraktivität verloren – nicht nur nach dem Rücktritt von Maria Höfl-Riesch, die in dieser Disziplin Olympiasiegerin und Weltmeisterin geworden war, aus deutscher Sicht. In Are hatten gerade mal 35 Starterinnen gemeldet und nur eine Handvoll Athletinnen besaß eine realistische Medaillenchance. In der kommenden Woche will der Skiweltverband FIS über die Zukunft des umstrittenen Wettbewerbs entscheiden.  es

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