In der Zwickmühle

von Redaktion

HSV braucht frisches Geld, will sich aber nicht noch mehr von Kühne abhängig machen

Hamburg – Investor Klaus-Michael Kühne verhandelt mit dem Hamburger SV über eine Verlängerung der Namensrechte am Volksparkstadion. Die Gespräche über die Verlängerung um „ein bis zwei Jahre in einer geringeren Größenordnung“ seien ergebnisoffen, teilte die Kühne Holding AG gestern mit. Kühne hatte die Namensrechte 2015 für vier Jahre erworben. Der Vertrag, der dem Zweitligisten vier Millionen Euro pro Jahr einbringt, läuft in diesem Sommer aus.

Pläne für weitere Deals zwischen dem HSV und dem Investor im zweistelligen Millionenbereich, über die die Bild-Zeitung gestern berichtete, ließ Kühne über eine Sprecherin dementieren. Vorerst stehe lediglich die Verlängerung des Stadionnamens um ein bis zwei Jahre zur Diskussion. „Die Verhandlungen wurden noch nicht abgeschlossen und sind daher ergebnisoffen“, hieß es dazu.

Der 81 Jahre alte Kühne besitzt 20,57 Prozent Anteile an der Fußball-AG und ist größter Einzelaktionär. Der HSV e.V. hält 76,19 Prozent und gibt in der AG den Ton an. Derzeit stehen noch 1,09 Prozent der Anteile zum Verkauf. Kühne möchte aber acht bis zehn Prozent mehr, wie er wiederholt betont hatte. Das ist aber nicht möglich. Die Mitglieder des Mehrheitsgesellschafters HSV e.V. haben erst kürzlich beschlossen, als Höchstgrenze 24,9 Prozent in der Satzung zu verankern. Der Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann hätte den Anteil gern auf 33,3 Prozent ausgeweitet.

Der Vorstand des Traditionsvereins um Hoffmann steckt in einer Zwickmühle. Einerseits kann der wirtschaftlich angeschlagene Verein weiterhin frisches Geld gut gebrauchen, andererseits will man aber weniger Abhängigkeit von Kühne. Zumal dieser sich in der Vergangenheit wiederholt in Vereinsbelange eingemischt und damit für Unruhe gesorgt hatte.  dpa

Artikel 1 von 11