SCHWEDENHAPPEN

In Eriksens Bude

von Redaktion

Zu einem Besuch in Are gehört eine Schlittenhundefahrt. 120 Euro kostet die Halbtagestour pro Person, kein Schnäppchen, aber was ist in Schweden schon ein Schnäppchen? Dafür gibt es aber nicht nur eine 90-minütige Fahrt über den See sowie Kaffee und die berühmten Kanelbullar, Zimtschnecken, sondern man lernt auch etwas über die Mentalität von Huskys und erfährt eine besondere WM-Geschichte.

Die Hütte, in der Nicklas seine Schlitten lagert, ist nämlich nicht irgendeine dieser typischen schwedischen Holzbuden. Sie stand 1954 während der ersten Weltmeisterschaft in Are am Areskutan und diente den Athleten als Aufwärmraum. Dort saßen damals also der große Stein Eriksen aus Norwegen, Beni Obermüller aus Rottach-Egern, der als Slalom-Zweiter die einzige deutsche Medaille gewann, und die Allgäuerin Ossi Reichert, die zwei Jahre später in Cortina d’Ampezzo Olympiasiegerin wurde, Später kaufte ein Bauer die Hütte, baute sie ab und weiter östlich am Ufer des Are-Sees wieder auf.

Hilla liegt derweil in der Ecke, sie kümmert sich um diese historischen Ausschweifungen nicht. Hilla ist die Leithündin, aber das bedeutet nicht, dass sie immer die Erste im Gespann sein muss. Sie lässt auch mal die anderen ran. Auch an diesem Tag reiht sie sich weiter hinten ein. Nur ein Privileg mag sie nicht abgeben: jenes, dass sie nach der Tour mit ins Holz-Tipi darf, wo sich die Kunden am offenen Feuer aufwärmen.

Elisabeth Schlammerl

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