Stefan Reuter (Foto), Manager des FC Augsburg, hat vergangene Woche bei einer Talkrunde in Günzburg („Unternehmerdialog“) seinen Meistertipp 2019 abgegeben: „Borussia Dortmund.“ Beim BVB war er als Spieler zwölf Jahre. Beim FC Bayern lediglich drei.
An die Zeit in München (1988 bis 91) hat Reuter aber besondere Erinnerungen. „Vom Gehalt war ich in der Mannschaft nicht oben angesiedelt. Doch ich hatte den Eindruck, dass Uli Hoeneß das beim Kartenspiel ausgleicht.“
Reuter gehörte zur ständigen Schafkopfrunde um den Bayern-Manager, der nach seiner Einschätzung kein guter Kartenspieler ist. „Er spielte aus dem Bauch heraus. Ich habe darauf geschaut, welche Karten schon auf den Tisch lagen, und sie mir gemerkt.“ Der Betrag, der sich als Schafkopf-Gewinn bei Reuter summierte, sei nicht unerheblich gewesen: „Einmal wollte das Finanzamt einen Nachweis, woher es stammt.“
Als Stefan Reuter 1991 ein Angebot von Juventus Turin bekam und zu Hoeneß ins Büro ging, versuchte dieser noch, ihm die Vorzüge der Bayern darzulegen: „Denk an deine Nebeneinkünfte.“ Die fielen in Italien weg, trotzdem verbesserte Reuter sich finanziell. Damals übrigens wusste er schon, dass er einmal Fußball-Manager werden wolle, und schaute Hoeneß über die Schulter. gük