Der SF90 begeistert Vettel

von Redaktion

Maranello – Beim Anblick seiner neuen Liebe hätte sich Sebastian Vettel am liebsten den schwarzen Anzug mit dem Ferrari-Wappen auf der Brust vom Leib gerissen. „Ich sehe das Auto zum ersten Mal komplett zusammengebaut“, sagte der 31-Jährige bei der Präsentation des neuen Formel-1-Boliden der Scuderia Ferrari mit einem Lächeln im Gesicht und fügte an: „Leider bin ich nicht richtig angezogen und kann nicht einfach reinspringen und losfahren. Denn ich kann es kaum erwarten.“

Der in mattem Rot gehaltene Wagen, der Vettel so heiß macht, trägt den Namen SF90 – ein Verweis auf den 90. Geburtstag der Scuderia in diesem Jahr. Vettel bekannte bei der Präsentation des Autos, „extrem aufgeregt“ zu sein – doch auch die Erwartungen an ihn sind extrem. Schließlich geht der Heppenheimer bereits in sein fünftes Jahr bei Ferrari, und bislang hat er den erhofften Titel noch nicht geholt.

Zwölf quälende Jahre ist es her, dass Kimi Räikkönen 2007 für Ferrari triumphierte. Vettels großes Vorbild, der siebenmalige Weltmeister Michael Schumacher, holte gar fünf WM-Titel. Allerdings fuhr selbst Schumacher nach seinem Wechsel von Benetton bereits in seinem fünften Jahr für die Scuderia, als es endlich mit dem ersten Titel klappte.

Das macht Hoffnung, doch Vettel weiß, dass in der Saison 2019 nichts anderes als der Weltmeistertitel zählt. Am 17. März steigt der WM-Auftakt in Melbourne. „Sebastian ist hungrig wie eh und je. Er weiß, dass das gesamte Team hinter ihm steht“, sagte Ferrari-Vorstand Louis Camilleri: „Wir beginnen jetzt ein neues Kapitel.“ Und zwar eines mit Charles Leclerc (Monaco) als neuem Vettel-Teamkollegen und Mattia Binotto als Chef an der Spitze der Scuderia. „Ferrari heißt Leidenschaft, Exzellenz, Tradition“, sagte Binotto: „Wir wollen gemeinsam das nächste Level erreichen.“

Leclerc, 21 Jahre alt und eines der hoffnungsvollsten Talente der Königsklasse, führte sich mit einem freundlichen „Ciao a tutti!“ ein und sprach von einem „Traum, der wahr geworden ist“. Auf Kampfansagen in Richtung Vettel verzichtete Leclerc. Er könne „viel von Sebastian lernen“, sagte er: „Ich bin mir sicher, dass es eine tolle Saison wird.“

Die größten Konkurrenten sind natürlich auch in diesem Jahr Mercedes und der amtierende Champion Lewis Hamilton, der in den vergangenen fünf Jahren viermal triumphierte. Doch Vettel ist zuversichtlich, dass er heuer ein noch stärkerer Titel-Rivale für den Briten sein kann: Er und Ferrari seien „auf einem guten Weg“.  sid

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