München gleicht zum 2:2 aus

von Redaktion

2:1-Sieg des EHC im Spitzenspiel in Mannheim – Platz eins bleibt in Reichweite

VON GÜNTER KLEIN

Mannheim/München – Es war der 49. Spieltag in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL), noch also läuft die Hauptrunde, doch alle reden davon, dass sie sich kein anderes Finale 2019 vorstellen können als dieses: Mannheim gegen München. Die beiden Teams schweben über dem Rest der Liga – wie sie in einem hochwertigen Match am Freitagabend untermauerten. Das vierte Aufeinandertreffen um Punkte ging an München. Der EHC gewann in der Mannheimer Arena 2:1 (1:0, 1:1, 0:0). Der Stand somit: 2:2. Jeder siegte auf dem Eis des anderen und verlor seine Heimspiele. Klingt schon nach Playoffs. Die Münchner wahrten mit dem Sieg die Möglichkeit, den Rivalen noch von DEL-Platz eins zu verdrängen. Drei Punkte sind die Adler vorne.

In Spielen zwischen in etwa gleichvermögenden Mannschaften geben oft kleine Fehler den Ausschlag – und wie der Gegner sie nutzt. Solch ein typischer Moment trug sich in der zweiten Minute zu: Mannheim hatte Überzahl und wollte sein Powerplay aufziehen, doch die Scheibe lief nicht, sie geriet ins Springen, ins Rollen, und schließlich konnte Adler-Verteidiger Lehtivuori als letzter Mann sie nicht kontrollieren. „Und da müssen wir dann da sein“, sagte EHC-Stürmer Patrick Hager, der zusammen mit Kompagnon Michael Wolf sofort draufgegangen war. Hager, in diesen Situationen gewohnt unnachgiebig, brachte den Puck über die Linie – 0:1. Eine Ansage: Macht ihr Mannheimer mal schön das Spiel, wir wissen, wie wir zu reagieren haben.

„Bei fünf gegen fünf sind wir die bessere Mannschaft“, meinte der Mannheimer David Wolf nach dem ersten Drittel am Mikrofon von „Magentasport“. Sein Wunsch: „Wir müssen die Scheibe öfter vors Tor bringen und Danny auch mal die Sicht nehmen.“ Danny ist Danny Aus den Birken, der im Dauerformhoch befindliche Münchner Torwart, der auch in Mannheim wieder viel wegräumte – bei Bedarf auch mit Doppel-Saves binnen Sekunden.

Die Adler konnten ihn erst in der 30. Minute überwinden. Durch einen Schuss ihres Verteidiger-Megatalents Moritz Seider. Der ist 17 und muss daher mit Gitter am Helm spielen. 18, Geburtstag ist im April, da darf er die Jugend-Schutzvorrichtung abnehmen. Im Finale könnte man ihn ohne sehen.

Der Ausgleich zum 1:1 durch Seider beflügelte Mannheim nicht nachhaltig. Eineinhalb Minuten später konterte der EHC: Präzisionsschuss von Yasin Ehliz zum 2:1 für die Münchner. Das war Ehliz’ gute Tat des Tages. Die schlechte: Kurz darauf ein Check mit der Schulter gegen den Kopf des Mannheimer Nationalspielerkollegen Markus Eisenschmid – dafür gab’s zwei plus zehn Strafminuten. Eisenschmid konnte nach einer kleinen Pause aber weiterspielen.

Münchens großes Plus: ein funktionierendes Unterzahlspiel. Auch am Ende war diese Qualität gefragt, sich mit einem Mann weniger zu wehren. Mannheim nahm die letzten 115 Sekunden Torwart Endras vom Eis. München hielt stand.

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