Alle Macht für Zidane

von Redaktion

Neuer Trainer darf Real-Kader umgestalten – Bale vor Abschied

Madrid – Am Tag eins nach der Rückkehr von Zinedine Zidane zu Real Madrid schien fast die ganze spanische Hauptstadt im Glück zu schwelgen. „Der Held kehrt zurück“, war am Dienstag auf Seite eins der Sportzeitung „Marca“ zu lesen. Trotz der sportlichen Krise der Fußballer um Toni Kroos sah man auf den Straßen wieder mehr Menschen im weißen Trikot herumlaufen. „Zizou“ macht die Königlichen wieder glücklich – aber wohl nicht alle.

Von Zidane wird nämlich eine Runderneuerung des Kaders erwartet und gefordert. Von Fans, Medien und Club-Boss Florentino Pérez. Der milliardenschwere Baulöwe habe den Franzosen nur deshalb zu einem Comeback, 284 Tage nach dessen Rücktritt, überreden können, weil er ihm – neben einem lukrativen Vertrag bis 2022 – auch „uneingeschränkte Macht“ bei der Gestaltung des Kaders garantiert habe, so die Zeitung „AS“. Und er habe ihm „drei Superverstärkungen“ versprochen.

Bei seinem Abgang hatte Zidane von Abnutzungserscheinungen gesprochen und davon, dass das Team nach drei Champions-League-Triumphen in Serie Veränderung brauche, um wieder zu gewinnen. Der 46-Jährige hatte Recht. Madrid hat keine reellen Titelchancen mehr. In der Champions League schied man als Titelverteidiger schon im Achtelfinale gegen Ajax Amsterdam aus. In der Liga hat das Team zwölf Punkte Rückstand auf den FC Barcelona, an dem man auch im Pokal scheiterte.

Es ist kein Geheimnis, dass Zidane im Sommer vor allem den verletzungsanfälligen Gareth Bale loswerden wollte, Pérez sich indes dagegen stemmte, weil er in dem von ihm für rund 100 Millionen Euro geholten Stürmer aus Wales einen künftigen Weltfußballer sah. Doch auch unter den gescheiterten Zidane-Nachfolgern Julen Lopetegui und Santiago Solari konnte Bale nicht überzeugen. Zidane sprach bei seiner Präsentation am Montag Worte aus, die für den Franzosen ungewöhnlich klar sind: „Einige Dinge werden wir ändern müssen“. Bale wird sich wohl einen neuen Club suchen (müssen).

Wunschspieler Nummer eins ist wohl Kylian Mbappé. Der französische Weltmeister beteuerte zwar, er wolle bei Paris Saint-Germain bleiben. Doch Pérez sagte hierzu: „Zidane und Mbappé sind beide Franzosen, da geht vielleicht etwas.“ Mbappés brasilianischer Teamkollege Neymar hatte sich jüngst sogar selbst ins Gespräch gebracht bei Real. „Mbappé oder Neymar?“, wurde Pérez am Montag gefragt. „Am liebsten beide“, sagte der Baulöwe.  dpa

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