München – Claus Schromm war ein fairer Verlierer – obwohl er sich die Rückkehr auf Giesings Höhen ganz anders vorgestellt hatte. „Servus beinand und Glückwunsch Euch Blauen zum Derbysieg“, sagte der frühere U 19-Coach der Blauen, der seit Jahren der Chef der Rotblauen ist: „Manchmal hocken wir in der Kabine und wissen nicht, warum es jetzt so ist, wie es ist“, schilderte er den Hachinger Frust. Und gerichtet an die siegreichen Löwen: „Ihr habt jetzt die 4 davor (an der Punktzahl), bei uns ist es eine zähere Geschichte. Aber das wird schon noch werden.“
Dass die Löwen-Brust momentan breiter ist, war in den entscheidenden Szenen auf dem Platz zu sehen – und hinterher aus dem Statement des Kapitäns herauszuhören. „Wir wissen, dass wir zurzeit gegen jeden gewinnen können“, sagte Felix Weber im Brustton der Überzeugung: „Deswegen sind wir happy. In der ersten Viertelstunde hat Haching gedrückt. Sie sind die zweitbeste Offensive, da sind wir gut drumherum gekommen. Wir haben zu einem sehr guten Zeitpunkt das 1:0 gemacht. Und nach der Pause haben wir auch nicht allzu viel zugelassen.“
Erleichterung sprach auch aus dem 1860-Coach, der erstmals seit dem Aufstieg wieder mit den Fans in der Kurve feierte. „Wir mussten uns die drei Punkte hart erarbeiten“, sagte Daniel Bierofka: „Unterhaching hat uns das Leben sehr schwer gemacht. Wenn wir unsere Umschaltsituationen besser ausspielen, hätten wir den Gegner früher erledigen können. In der Box haben wir es super verteidigt, auch immer wieder Impulse nach vorne gesetzt.“ So kann es für 1860 weitergehen. Das nächste Derby steht schon am Samstag an – bei Kickers Würzburg. ULI KELLNER