Turin – Am Ende eines epochalen Abends ließ Cristiano Ronaldo mit einer anrüchigen Tanzeinlage seinen Emotionen freien Lauf. Mit dem obszönen Jubel in Richtung Atlético-Trainer Diego Simeone feierte der Superstar von Juventus Turin seinen achten Dreierpack in der Champions League zum 3:0 (1:0)-Sieg, durch den der in Madrid noch verspottete italienische Rekordmeister die 0:2-Pleite aus dem Hinspiel korrigierte und ins Viertelfinale einzog.
„Dafür hat Juve mich geholt“, kommentierte der fünfmalige Weltfußballer seine Treffer Nummer 122, 123 und 124 in der Königsklasse. „Ich hatte eine magische Nacht angekündigt – und es wurde eine magische Nacht. Nicht wegen meiner Tore, sondern für das gesamte Team. Das ist die Mentalität von Champions“, sagte Ronaldo. Nach fünf Triumphen – vier mit Real Madrid und einen mit Manchester United – nimmt er nun Titel Nummer sechs ins Visier: „Unsere Reise ist noch nicht beendet.“
Mit den Treffern in der 27., 48. und 84. Minute (Foulelfmeter) verwandelte Ronaldo das mit 40 000 Fans ausverkaufte Allianz-Stadium von Turin am Dienstagabend in ein Tollhaus und rührte seine Familie zu Tränen. Schwester und Sohn weinten auf der Tribüne vor Glück – und auch die Augen seiner Freundin Georgina Rodríguez schimmerten feucht. Abwehrspieler Giorgio Chiellini stellte fest: „Cristiano ist nicht von dieser Welt. Er macht den Unterschied.“
Selbst Atlético-Trainer Simeone kam nicht umhin, dem, von Medien, Fans und Mitspielern gefeierten Star einen großen verbalen Lorbeerkranz zu flechten. „Er ist der Beste der Welt. Wir haben gelitten wie Juve im Hinspiel. Sie sind weiter, und das ist verdient“, resümierte der Argentinier. dpa